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DBVA empfiehlt Pflegering statt Pflegekammer
Bei der Frage, welche Art der Interessenvertretung für
die Pflege in Nordrhein-Westfalen (NRW) zukünftig
aufgebaut werden soll, empfiehlt der Deutsche
Berufsverband für Altenpflege (DBVA) seinen
Mitgliedern, für die Variante "Pflegering" zu
stimmen.

Dem Verband liege die "Freiwilligkeit am Herzen", heißt
es in einer offiziellen Pressemitteilung des in
Duisburg beheimateten Vereins: "Wir wollen nicht, dass
jemand zu einer Mitgliedschaft in einer Pflegekammer
gezwungen werden kann". Würden Pflegekammern analog den
bereits bestehenden Kammern eingerichtet, stellten sie,
so der DBVA, "keine Interessenvertretung der
Pflegenden, sondern eine vom Gesetzgeber einzurichtende
Körperschaft Öffentlichen Rechts und damit eine
mittelbare Staatsverwaltung" dar: "Eine Pflegekammer
würde Bürokratisierung bedeuten und der Erwartung an
eine moderne Politik widersprechen. Das Grundrecht der
individuellen Freiheit des Einzelnen würde erheblich
eingeschränkt."
Kammerbefürworter schürten zudem die Illusion, dass die
Verkammerung die zentralen Probleme der Pflegeberufe –
etwa unzureichende Personalbemessung, schlechte
Arbeits- und Rahmenbedingungen und nicht angemessene
Bezahlung – lösen könne. Dem sei allerdings nicht so,
meint der DBVA-Bundesvorstand: "Zu den Aufgaben einer
Kammer gehören nicht die gewerkschaftlichen und
verbandspolitischen Aufgaben wie Tarif- oder
Pflegesatzverhandlungen sowie die Gestaltung der
Rahmenbedingungen für die Pflege bezüglich Organisation
und Arbeitszeit."
Das Land Nordrhein-Westfalen führt zurzeit unter
Pflegenden eine repräsentative Befragung zum Thema
"Pflegekammer, Pflegering – oder keine weitere
zusätzliche Interessenvertretung für die Pflege in
NRW?" durch. Die Befragung wird von einem unabhängigen
Institut durchgeführt. Mit dem Ergebnis ist Anfang 2019
zu rechnen.
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