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Den Einzelnen nach seinen Stärken einsetzen

Durch die Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II
haben die Belastungen für Pflegekräfte noch einmal
deutlich zugenommen. Wie gute Teamarbeit trotz Stress
und vielen verschiedenen Persönlichkeiten in der Pflege
funktioniert, schildert Organisationsberaterin Karla Kämmer im
Interview mit der Fachzeitschrift Altenpflege.

- Foto: Werner Krüper

Eine der Hauptschwierigkeiten in der stationären
Altenpflege ist nach wie vor der enorme Zeitdruck,
unter dem Pflegekräfte heute leiden, sagt Kämmer. Und
dieser Zeitdruck sei gleichzeitig gepaart damit, dass
viele Mitarbeiter oft sehr bedürftig sind. "Das heißt",
so die gelernte Altenpflegerin und
Diplom-Sozialwissenschaftlerin, "dass sie sich selbst
viel Aufmerksamkeit und Liebe wünschen, aber sich
zugleich in einem Arbeitsumfeld befinden, in dem halt
ein enorm großer Druck herrscht. Da bleiben Komplimente
und Wertschätzungen, kleine Aufmerksamkeiten und ein
achtsamer Umgang miteinander nicht selten auf der
Strecke."

Um trotz dieser Umstände ein gutes Team zu formen,
empfiehlt Kämmer den Führungskräften, sich ein Beispiel
an erfolgreichen Fußballtrainern zu nehmen, die jeden
einzelnen Spieler mit seinen Stärken einsetzt und
schaut, dass die Schwächen, die er hat, durch die
Stärken eines anderen ausgeglichen werden. Wenn es
gelingt, dies mit den Mitarbeitern im Team umzusetzen,
dann könne die gemeinsame Leistung alle beflügeln und
mitreißen. "Eine Führungskraft muss dabei
selbstreflektiert handeln", so Kämmer weiter, "damit
das Team wiederum nicht darauf achten muss, in welcher
Stimmung die Führungskraft gerade ist. Wichtig sind
Ausgeglichenheit, gerechte Behandlung und Unterstützung
der ihr unterstellten Mitarbeiter."