News

“Der Beruf wird in keiner Hinsicht entwertet!”

Dr. Stephan Hölz, Abteilungsleiter Gesundheit im
Hessischen Sozialministerium, hat das
Modellprojekt, in dem Menschen ohne Hauptschulabschluss
der Zugang in die Altenpflegehilfe ermöglicht wird,
verteidigt. "Der Beruf der Altenpflegehilfe wird damit
in keiner Hinsicht entwertet", sagt er in der aktuellen
Ausgabe von Altenpflege.

- "Die Qualität der Ausbildung ist sichergestellt": Das hessische Sozialministerium verteidigt das Modellprojekt, in dem Menschen ohne Hauptschulabschluss der Zugang in die Altenpflegehilfe ermöglicht wird.Foto: Krüper

Die TeilnehmerInnen der ungewöhnlichen
Ausbildungsmaßnahme würden im Rahmen des Modellprojekts
ihren Hauptschulabschluss und die Berufserlaubnis als
Altenpflegehelfer gleichzeitig erwerben. Die eigentlich
einjährige Ausbildung werde in diesem speziellen Fall
auf zwei Jahre verlängert. Die beiden jeweils
zuständigen Schulformen für Schulabschluss und
Berufsausbildung führten die Maßnahme gemeinsam durch.
Schließlich dürfe der Beruf des Altenpflegehelfers nur
nach erfolgtem Hauptschulabschluss und erteilter
Berufserlaubnis ausgeübt werden. "Die Qualität der
Ausbildung ist damit sichergestellt", so Hölz im Rahmen
der Rubrik "Pro & Contra" in der neuen Ausgabe der
Fachzeitschrift Altenpflege.

Der Landtag in Wiesbaden hatte im Juni mit
breiter Mehrheit eine Reform des hessischen
Altenpflegegesetzes (HAltPflG) verabschiedet und damit
die Altenpflegehilfe-Ausbildung auch für Menschen ohne
Schulabschluss geöffnet (wir berichteten). An dieser
Entscheidung wiederum hatte sich anschließend heftige
Kritik entzündet (wir berichteten), unter anderem
seitens der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.
"Als positive Maßnahme zur Integration verkauft, ist
dies aber eine Abwertung und Aufweichung des Einstiegs
in den Pflegeberuf", so Hans-Josef Börsch,
Vorstandsmitglied der Landespflegekammer in Mainz,
gegenüber Altenpflege.