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Der Teufel steckt im Detail

Nicht alle Demenzerkrankten sind Gewinner der Pflegereform. Zu Verlierern drohen diejenigen unter ihnen zu werden, die körperlich noch fit und agil sind. Damit dies nicht passiert, müssen Pflegekräfte gute Argumente haben, schreibt Psychologe und Demenzexperte Martin Hamborg in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege.

- Sind agile und körperlich fitte Demenzkranke die Verlierer der Pflegereform? Demenzexperte Martin Hamborg zeigt sich in der Fachzeitschrift Altenpflege davon überzeugt.Foto: Krüper

Die Expertenkommission zur Neudefinition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs hatte für "Menschen mit hochgradiger Unruhe und extremen Verhaltensauffälligkeiten" eine zweite Bedarfskonstellation vorgesehen, damit der enorme Zeitbedarf im Pflegegrad 5 abgebildet werden kann. Diese Menschen würden, so Hamborg, jetzt allerdings schlechter gestellt als vor der Reform: "Wir finden diese 'Verlierer' in Einrichtungen, die die Richtlinien zum Einsatz freiheitsentziehender Maßnahmen umsetzen, die Mobilität fördern und die weitgehend auf Psychopharmaka verzichten".

Diese Menschen würden mit dem Zweiten Pflegestärkungsgesetz nun schlechter gestellt, da die Gutachter an die Module gebunden seien. Hochmobile demenzkranke Menschen könnten nur dann den Pflegegrad 5 erreichen, wenn sie in allen anderen Modulen die jeweils höchsten Werte zugesprochen bekommen.

Wie das gehen kann, dazu hat sich Hamborg Gedanken gemacht, in denen Pflegefachkräfte und MDK-Gutachter die entscheidende Rolle spielen. Genaueres dazu lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege.