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„Desaströs“: Bisher nur wenige neue Stellen

 Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat eine schleppende Umsetzung des Programms für mehr Stellen in der Altenpflege kritisiert. "Zusätzliches Geld schafft bisher keine zusätzlichen Pflegekräfte", sagte Vorstand Eugen Brysch jetzt der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

- "Zusätzliches Geld schafft bisher keine zusätzlichen Pflegekräfte": Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz.Foto: Deutsche Stiftung Patientenschutz

Er verwies auf eigene Informationen, wonach bisher weniger als eine Million Euro ausgezahlt worden seien. Das sei "desaströs". Das Programm habe damit bisher weniger als 100 Stellen extra gebracht. Brysch sagte, das Kernproblem werde angesichts dieser Zahlen offenkundig: "Schon jetzt gibt es nicht genug ausgebildete Pflegefachkräfte."

Viele Heime seien nicht einmal in der Lage, die Mindestquote von 50 Prozent Fachkräften zu erfüllen – dies sei aber Voraussetzung, um zusätzliches Personal beantragen zu können. "An dieser Quote darf nicht gerüttelt werden", so Brysch, "denn nur so ist ein Mindestmaß an Qualität möglich."

Auch das ARD-Magazin "Fakt" hatte kürzlich über eine schleppende Umsetzung des Programms berichtet. Demnach seien bisher 2.300 Stellen beantragt, die Anträge würden von den Kassen aber noch geprüft.

Das von der großen Koalition beschlossene Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) ist am 1. Januar in Kraft getreten und soll für mehr Personal in der Pflege sorgen. Möglich ist damit die Finanzierung von 13.000 zusätzlichen Stellen in der Altenpflege durch die gesetzlichen Krankenkassen.