News

Deutlich mehr Pflegekräfte melden sich arbeitsuchend

In den vergangenen beiden Monaten haben sich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) insgesamt rund 25.000 Menschen aus dem Gesundheits- und Sozialsektor mehr arbeitssuchend gemeldet als üblich.

Mehr Pflegekräfte arbeitssuchend, Foto: BA
Foto: Bundesagentur für Arbeit Der Bundesagentur für Arbeit sind die genauen Gründe nicht bekannt, warum sich Pflegekräfte vermehrt arbeitssuchend melden.

Ungefähr 12.000 davon kämen aus der Pflege, sagte BA-Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach am Dienstag in Nürnberg. Allein in Bayern haben sich im Dezember und Januar rund 4.100 Beschäftigte aus der Pflege arbeitssuchend gemeldet. Ob diese Entwicklung allein auf die geplante Impfpflicht im Gesundheitswesen zurückzuführen ist, „können wir nicht eindeutig sagen“, sagte Ralf Holtzwart, Chef der Regionaldirektion Bayern.

Arbeitssuchend sind Menschen, die eine drohende Arbeitslosigkeit bei der Arbeitsagentur anzeigen, aber noch im Job sind. Die genauen Gründe für die Meldungen sind der Bundesagentur nicht bekannt. Neben der Ablehnung der Impfung sei es auch möglich, dass die Betroffenen sich bei der Versorgung von Corona-Patienten nicht weiter dem erhöhten Risiko aussetzen möchten oder im zweiten Pandemie-Winter einfach die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht hätten, mutmaßt Holtzwart.

Auch ob die erhöhte Zahl unter anderem auf entsprechende Aufrufe in sozialen Medien zurückzuführen ist, sei derzeit nicht bekannt. Eine Sprecherin der Bundesagentur erklärte, dass es in verschiedenen sozialen Medien Aufrufe gegeben habe, sich schon vor Inkrafttreten der Impfpflicht am 16. März im Gesundheitswesen arbeitssuchend zu melden.

Passend dazu: Fake-Stellengesuche vermeintlich ungeimpfter Pflegekräfte