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Diakonie: Angehende Pflegekräfte nicht abschieben
Flüchtlinge, die bereits erfolgreich eine
Pflegehelferausbildung durchlaufen, sollten nicht
weiter von Abschiebung bedroht werden. Das hat jetzt
Michael Bammessel, Präsident der Diakonie in Bayern, bei einem
Ortstermin in Weiden in der Oberpfalz gefordert.

"Wir suchen überall händeringend nach jungen Menschen,
die sich für die Altenpflege ausbilden lassen", so der
Chef des evangelischen Wohlfahrtsverbandes. Da grenze
es an Irrsinn, "wenn wir motivierte, ausgebildete
Migranten des Landes verweisen, obwohl wir mancherorts
aus Personalmangel keine Pflegebedürftigen mehr
aufnehmen können."
Ihm seien Fälle bekannt, so Bammessel, in denen
Flüchtlinge nach der einjährigen Pflegehelferausbildung
von den Ausländerbehörden in Bayern keine
Arbeitserlaubnis mehr bekommen hätten. Auch die
Ausbildung zur vollen Pflegekraft sei ihnen verboten
worden. Stattdessen sei den Betreffenden die
Abschiebung angedroht worden. Diese "bayerische Praxis"
widerspreche einem Beschluss der
Arbeitsministerkonferenz vom Dezember 2017, so
Bammessel. Wer sich als Flüchtling zum Pflegehelfer
habe ausbilden lassen, habe bewiesen, "dass er sich bei
uns integrieren kann".
Die Fraktion der Grünen im Bayerischen Landtag
unterstützt die Forderung der Diakonie Bayern. "Hier
geht es um junge Menschen, die unsere Sprache gelernt
und sich erfolgreich integriert haben und die noch dazu
in einem Mangelberuf arbeiten wollen", so die
integrationspolitische Sprecherin der Fraktion,
Christine Kamm.
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