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Droht der Pflege die Spaltung?
Unlängst ist in Berlin, quasi als Vorläuferorganisation einer Bundespflegekammer, die Pflegekammerkonferenz gegründet worden (wir berichteten). Weil bei dieser nicht alle mitmachen dürfen, die gerne mitmachen möchten, rumort es in der Pflege. Die Zeitschrift Altenpflege hat deshalb nachgefragt: Droht der Pflege womöglich die Spaltung?

"Ja" – meint Georg Sigl-Lehner, Präsident der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB): "Zweifellos könnte das die Berufsgruppe spalten". Seine Vereinigung etwa darf in der Pflegekammerkonferenz nicht mittun. Dort können laut Satzung nur Institutionen mitwirken, die Mitgliedsbeitrage erheben – die VdPB-Mitgliedschaft indes ist freiwillig. Aber Sigl-Lehner rekurriert bei seiner Sorge um ein mögliches Auseinanderdividieren der Pflegenden nicht nur auf die rote Karte für den eigenen Verband: "Was ist mit den beruflich Pflegenden in denjenigen Bundesländern, die sich gegen eine Kammer entschieden haben?"
"Nein" – entgegnet Sandra Mehmecke, Präsidentin der Pflegekammer Niedersachsen: "Die Pflegekammerkonferenz ist angetreten, dieser Spaltung entgegenzuwirken." Ohne bundesweite Strukturen würden die Interessen der Pflegenden weiterhin ignoriert. Die politische Einflussnahme der Gegner einer starken Berufsgruppe Pflege müsse endlich gestoppt werden: "Durch die Pflegekammerkonferenz kommen wir dem Ziel einen großen Schritt näher und schaffen die nötigen Voraussetzungen: unabhängig, kompetent, gemeinsam."
Die kompletten Stellungnahmen der beiden KontrahentInnen lesen Sie in der Rubrik "Pro & Contra" in der aktuellen Altenpflege-Ausgabe.
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