Betreuung

Düfte sind Frischzellenkur fürs Gehirn

Älteren Menschen fällt es schwerer, Gerüche zu
identifizieren. Demenzbetroffene verlieren einen
Großteil ihrer Riechleistung noch bevor andere
kognitive Fähigkeiten nachlassen. Ein Riechtraining mit
ätherischen Ölen wirkt anregend auf den
Hirnstoffwechsel und hilft, Erinnerungen zu wecken.

- Wie ein Riechtraining mit ätherischen Ölen aufgebaut werden kann, beschreibt Maria Margreiter (links), Expertin für Aromapflege, ausführlich in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Aktivieren.Foto: Dabernig/2018

Im Krankheitsverlauf einer Demenz ist sehr früh eine
Gehirnregion betroffen, die sowohl Gedächtnis- als auch
Geruchsinformationen verarbeitet. Die Riechkolben
schrumpfen noch bevor die Erinnerung und andere
kognitive Fähigkeiten eingeschränkt sind. Auch der
Mangel an Acetylcholin – ein wichtiger Botenstoff des
vegetativen Nervensystems – im Gehirn führe zur
Verschlechterung der Riechleistung, schreibt die
Pflegewissenschaftlerin Maria Margreiter in der
aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Aktivieren. Bei 85
bis 90 Prozent der Patienten mit Alzheimer-Demenz trete
ein Riechdefizit auf, so die Lehrerin für Pflegeberufe,
die sich intensiv in Aromapflege fortgebildet hat. Die
Betroffenen selbst bemerkten es kaum und berichteten
aufgrund des Gewöhnungseffekts nur selten darüber. Der
Duft von Oregano und Vanille beispielsweise könne von
dieser Patientengruppe häufig nicht mehr erkannt
werden, mit entsprechenden Beeinträchtigungen für das
Geschmackserleben und das Wohlbefinden.

Einfache Riechübungen verbessern das Riechvermögen
hingegen erheblich. Der Geruchssinn besitzt die
Eigenschaft, dass er durch regelmäßige Reizung in
seiner Fähigkeit zunimmt. Das Ausbilden neuer
Riechsinneszellen dauert ein bis vier Monate. So lange
sollte auch das Riechtraining mindestens durchgeführt
werden, rät Margreiter. Es sollte dazu zweimal täglich,
morgens und abends, an verschiedenen Duftstoffen
geschnüffelt werden. Um ein großes Riechspektrum
abzudecken, eignen sich gezielte Duftreize aus
verschiedenen Kategorien: fruchtigen, harzige, blumige
und würzige Düfte.

Wie sich ein solches Riechtraining als Duft-Lotto
gestalten lässt, beschreibt die Expertin ausführlich in
der aktuellen Ausgabe von Aktivieren. Interessierte lesen dort mehr
über geeignete ätherische Öle, deren Auswahl und
Wirkung sowie Tipps für die konkrete Ausgestaltung
eines Riechtrainings. Sie kennen die Zeitschrift noch
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