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“Ehrliches Ergebnis”: Verständnis für frustrierte Pflegekräfte wächst

89 Prozent der Pflegenden in der Altenpflege haben das Gefühl, dem eigenen pflegefachlichen Anspruch nicht mehr gerecht werden zu können. Das hat die Umfrage Altenpflege im Fokus an den Tag gebracht. Die Redaktion der Zeitschrift Altenpflege hat bekannte Menschen aus der Pflege gefragt, was sie zu diesem Stimmungsbild sagen.

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"Das ist doch mal ein ehrliches Ergebnis", meint etwa Patricia Drube, selbst Altenpflegerin und Präsidentin der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein, "es zeigt, dass wir aufhören, die Versorgungssituation schönzureden, um nicht unser Nest zu beschmutzen."

Auch Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS), zeigt sich keineswegs geschockt über das Ergebnis. "Wenn Pflegefachkräfte das Gefühl haben, dem eigenen Anspruch nicht gerecht zu werden, dann zeigt das, dass sie Unterstützung benötigen", sagt er, "sowohl die Personalausstattung als auch die organisatorischen Rahmenbedingungen sind daher zu verbessern."

Yvonne Falckner, Dozentin für Pflege & Soziales und Initiatorin der Veranstaltungsreihe "CareSlam", weiß der Sache sogar gute Seiten abzugewinnen. "Reflektierende Fachlichkeit" sei in der Altenpflege in der Regel verpönt, meint sie: "Umso mehr freut es mich, wenn bei Einzelnen endlich das Gefühl des Scheiterns hochkommt." Vielleicht führe das ja endlich dazu, "uns selbst an die Hand zu nehmen und eine wirkliche Pflegereform einzufordern."

Die kompletten Statements dieser und der anderen Befragten lesen Sie im Rahmen der Rubrik "Ansichtssache" in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege.