Personal
Evangelischer Trägerverband: „Sofortprogramm Pflege“ hat Ziel verfehlt
Nicht einmal die Hälfte (46 Prozent) der mit dem Pflegepersonalstärkungsgesetz (PpSG) beschlossenen zusätzlichen 13.000 Pflegefachkraftstellen konnte von den diakonischen Trägern besetzt werden. Das zeigte jetzt eine Umfrage des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP).

„Bei den Pflegeassistenzstellen ist die Quote mit 39 Prozent noch geringer.“, sagte Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. Hier sollten in Alten- und Pflegeheimen sogar 20.000 Stellen für Hilfskräfte finanziert werden. Wesemann analysiert das Ergebnis nüchtern: „Das Ziel, die das Pflegepersonal in stationären Einrichtungen im Alltag spürbar durch eine bessere Personalausstattung zu entlasten und so die Pflege und Betreuung der Pflegebedürftigen zu verbessern, wurde damit deutlich verfehlt.“
155 Träger hatten sich an der DEVAP-Umfrage zur Besetzung der zusätzlichen Stellen beteiligt. Als Hauptgründe für die Nichtbesetzung nannten die Träger Schwierigkeiten, überhaupt die Soll-Besetzung gemäß Personalschlüssel zu erreichen und das Finden von geeignetem zusätzlich Personal. Benannt wurden beispielsweise auch der zu hohe bürokratische Aufwand für die An- und Abmeldung der Zusatzkräfte aufgrund ständiger Personalveränderungen wie beispielsweise Kündigungen, Elternzeit und Langzeitkrank.
„Im Koalitionsvertag versprechen die Regierungsparteien den Ausbau der Personalbemessungsverfahren beschleunigen zu wollen, jedoch bringen uns bessere Personalschlüssel nichts, wenn der Arbeitsmarkt seit Jahren gänzlich leer ist“, sagte Wesemann. Die Politik müsse dringend langfristig angelegte und tatsächlich wirksame Maßnahmen zur Aufwertung des Pflegeberufs ergreifen.
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