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Experten schlagen dreischrittigen “Masterplan Pflege” vor

Vor dem Hintergrund der Dauerkrise in der Pflege
fordern die Pflegeforscher des Deutschen Instituts für
angewandte Pflegeforschung mit Sitz in Köln (DIP)
jetzt einen dreischrittigen "Masterplan Pflege" für
Deutschland. 

- "Wer in Sachen Pflege wirklich was erreichen will, muss jetzt klotzen und nicht kleckern": Prof. Dr. Frank Weidner, Leiter des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP).Foto: DIP

Voraussetzung für die Verwirklichung eines solchen
Plans sei allerdings, dass in den laufenden
Verhandlungen der Jamaika-Koalition bereits die Weichen
dafür gestellt würden. "Wer da wirklich was erreichen
will, muss jetzt klotzen und nicht kleckern", sagte
Prof. Dr. Frank Weidner, Leiter des DIP, "die
aktuell sehr gute Kassenlage gibt das her."

Im Zentrum des vom DIP erdachten Masterplans soll um
die Verbesserung der Rahmenbedingungen in Pflegeheimen,
Krankenhäusern und ambulanten Diensten gehen. Die
Vergütungen für Pflegefachpersonal, insbesondere für
Beschäftigte in der Altenpflege, sollten laut DIP
"spürbar um bis zu 30 Prozent" angehoben werden.
Zugleich sollten bis zum Ende der kommenden Legislatur
bis zu 100.000 zusätzliche Stellen etwa hälftig zum
einen in den Krankenhäusern und zum anderen in den
Altenheimen und der ambulanten Pflege entstehen können.
Das setze voraus, dass in die zukunfts- und
arbeitsplatzsichere Ausbildung der Pflege investiert
und die Zahl der Auszubildenden erheblich gesteigert
werde.

Das DIP rät, den "Masterplan Pflege" noch 2017 im
Koalitionsvertrag zu verankern, im Jahr 2018 einen
"Runden Tisch Masterplan Pflege" mit allen relevanten
Akteuten einzurichten und den Plan dann nach
sorgfältiger Vorbereitung ab Mitte 2019 in die Tat
umzusetzen.