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Fast 50 Pflegeeinrichtungen nach Kneipp zertifiziert

Deutschlandweit gibt es aktuell 49 zertifizierte Kneipp-Senioreneinrichtungen – Tendenz steigend. Das sagt Thomas Hilzensauer, Bundesgeschäftsführer des Kneipp-Bundes, anlässlich des Sebastian-Kneipp-Tages. Dieser wird bundesweit alljährlich am 17. Mai begangen, dem Geburtstag des Hydrotherapeuten und Naturheilkundlers (1821 – 1897).

- Die Lehre von Sebastian Kneipp gründet auf den Wirkkräften der Natur und dem Erleben natürlicher Reize. Dazu gehören auch tägliche Wasseranwendungen.Foto: Werner Krüper

Zuletzt erhielt erst vor wenigen Tagen die Pflegeeinrichtung "Haus St. Maria Immaculata" aus Essen-Borbeck (Nordrhein-Westfalen) das offizielle Zertifikat und damit die Erlaubnis, sich als "anerkannte Kneipp-Einrichtung” bezeichnen zu dürfen. Für die Bemühungen, die kneippschen Grundsätze in den Alltag einer Pflegeeinrichtung zu implementieren, war das Haus bereits vor zwei Jahren mit dem "AltenpflegePreis 2017" der Fachzeitschrift Altenpflege ausgezeichnet worden.

"Mit der Integration von naturheilkundlichen Maßnahmen nach Kneipp lässt sich in der Pflege älterer Menschen viel erreichen", so Hilzensauer. Das belege auch die von 2010 bis 2015 durchgeführte Kneipp-Pflegestudie: "In den vom Kneipp-Bund anerkannten Senioreneinrichtungen wurden weniger Bedarfsmedikamente als in den anderen Pflegeheimen eingesetzt, herausforderndes Verhalten von demenzkranken Menschen kam mit naturheilkundlichen Maßnahmen seltener vor."

Dies wiederum könne das Stressniveau bei Pflegekräften senken. Thomas Hilzensauer: "Die Studie hat deutlich gezeigt, dass durch die naturheilkundlichen Anwendungen nach Kneipp das Verhältnis von Pflegekraft und Bewohner intensiviert wird und dadurch auch die Arbeitszufriedenheit steigt. Der Kneippsche Leitgedanke ‚Jede Anwendung ist gleichzeitig eine Zuwendung‘ wirkt sich also auch positiv auf die Pflegekräfte aus."

Sebastian Kneipp ist Namensgeber der Kneipp-Medizin und der Wasserkur mit Wassertreten, die schon vor ihm angewandt, aber durch ihn erst populär wurden.