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Finanzdruck auf Pflegeversicherung steigt

Es läuft nicht gut für die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland. Das finanzielle Defizit geht in die Milliarden.

Finanzdruck auf Pflegeversicherung steigt
Foto: AdobeStock/Marcus Hofmann Die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland ist dringend reformbedürftig.

Das finanzielle Defizit der Pflegeversicherung liegt nach Angaben des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherungen zum Jahresende 2022 bei rund 2,2 Milliarden Euro. Die Liquiditätsreserve, eine Art Sicherheitspolster, lag zum Jahresende bei rund 5,7 Milliarden Euro. Das sind 1,2 Milliarden unter der gesetzlich vorgesehenen Höhe, wie der GKV-Spitzenverband in Berlin am Donnerstag mitteilte. Grund: Die Ausgaben liegen höher als die Einnahmen.

„Die Lage ist noch dramatischer, als es auf den ersten Blick erscheint“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Verbandes, Gernot Kiefer. Denn es müsse berücksichtigt werden, dass in diesen Finanzmitteln schon ein Darlehen des Bundes von einer Milliarde Euro stecke. „Das ist also fremdes Geld – und es muss bis Ende 2023 an den Finanzminister zurückgezahlt werden“, sagte Kiefer.

Die gesetzliche Pflegeversicherung ist keine Vollkaskoversicherung. Sie übernimmt nur einen Teil der Kosten, die für Versicherte durch Leistungen der Altenpflege anfallen. Die Eigenanteile stiegen in den vergangenen Jahren immer weiter an. Pflegeverbände dringen seit Jahren darauf, eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung anzugehen.

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