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GALINDA-Projekt abgeschlossen

Anfang Juni 2020 wurde der Endbericht des vom Land Rheinland-Pfalz geförderten Forschungsprojekts der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) "Gut alt werden in Rheinland-Pfalz" (GALINDA) beim Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie eingereicht.

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Prof. Dr. Hermann Brandenburg (Projektleiter, Lehrstuhl für Gerontologische Pflege, PTHV). Foto: PTHV

Gegenstand dieser über drei Jahre durchgeführten Studie war der Zusammenhang von Organisationskultur und Quartiersöffnung in der stationären Altenhilfe. Das Projekt GALINDA bestand aus einer qualitativen Erhebung und einer standardisierten Online-Befragung der Einrichtungsleitungen der Heime in Rheinland-Pfalz. Im qualitativen Teil der Studie wurden 67 Interviews und mehrere Beobachtungen in drei Pflegeeinrichtungen realisiert.

Bei der landesweit durchgeführten standardisierten Befragung der Einrichtungsleitungen aller Heime in Rheinland-Pfalz lag der Rücklauf bei 149 Einrichtungen von insgesamt 428 Heimen. Es sei deutlich geworden, dass die medizinisch-pflegerischen Angebote (auch im Hinblick auf die fachärztliche Versorgung) in den meisten Einrichtungen in hohem Maße gewährleistet sind. Allerdings klaffe speziell bei Angeboten im Quartier, die sich explizit an Quartiersbewohner (und nicht an Heimbewohner) richten, eine Lücke zwischen dem, was man für wichtig hält und dem, was tatsächlich im Moment realisiert werden kann.

Bei den qualitativen Daten wurde herausgearbeitet, dass die in GALINDA untersuchten drei Standorte durch sehr verschiedene Organisationskulturen gekennzeichnet sind. Eine Herausforderung bestehe insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Altenhilfe und Behindertenhilfe, die aus verschiedenen Traditionen kommen. Es habe sich gezeigt, dass eine grundlegende konzeptionelle Ausgestaltung einer Öffnung nur in wenigen Einrichtungen zu finden ist, die Behindertenhilfe sei hier der Altenpflege voraus. Auch sei das Verständnis von Öffnung und Quartiersentwicklung sehr heterogen zwischen den Einrichtungen und auch innerhalb verschiedener Professionen. Als bedeutsam für eine Öffnung seien die Kooperationen mit verschiedenen Akteuren im Quartier einzuschätzen. Diese seien in allen Standorten von Kontinuität geprägt gewesen und bestünden meist schon über einen sehr langen Zeitraum. Zu beachten sei auch die Vulnerabilität der Bewohnerschaft. Mehrfach sei darauf hingewiesen worden, dass die Zunahme von hochgradig multimorbiden Bewohnerinnen und Bewohnern die Partizipation an Aktivitäten im Sinne einer Öffnung erheblich erschwert. Auch im Bereich einer möglichen Unterstützung der Kommune habe sich an allen Standorten noch Entwicklungsbedarf gezeigt.