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“Gesetz kommt Abschaffung des Altenpflegeberufs gleich!”
Der Pflege-Selbsthilfeverband (Pflege-SHV) ist der Überzeugung, dass die unlängst erfolgte Verabschiedung des Pflegeberufereformgesetzes (PflBRefG) "der Abschaffung des Altenpflegeberufes gleichkommt". So formuliert es die Pflege-SHV-Vorsitzende Adelheid von Stösser in einer offiziellen Stellungnahme.

Bundestag und Bundesrat hatten dem Gesetz nach Monaten komplizierter Verhandlungen und Diskussionen unlängst zugestimmt (wir berichteten unter "Endgültig: Bundestag beschließt Reform der Pflegeausbildung" und "Bundesrat stimmt der Pflegereform zu").
Die Zahl derjenigen AbsolventInnen, die sich ab 2020 nach zwei Ausbildungsjahren für den Weg in die Altenpflege statt für die generalistische Richtung entscheiden, wird nach Ansicht von Adelheid von Stösser gering ausfallen: "Warum sollte jemand den Schwerpunkt Altenpflege wählen, wenn das Ansehen, die Bezahlung und Aufstiegsmöglichkeiten in der Krankenpflege deutlich besser sind?"
Die Konsequenzen einer solchen Entwicklung wären ihrer Meinung nach folgerichtig und fatal. Erstens: noch weniger Fachpersonal in den Heimen. Zweitens: eine Senkung der Fachkraftquote. Drittens: nur noch Leitungsfunktionen würden mit Fachkräften besetzt, die eigentliche Pflege würde von Hilfskräften, Azubis, Praktikanten und Angehörigen geleistet: "Damit wären wir in der Altenpflege wieder auf dem Niveau von 1960 bis 1980 angekommen, als die 'Stationen' in Pflegeheimen mit Krankenschwestern besetzt wurden, die – vergleichbar der Stationsschwester im Krankenhaus – das Sagen hatten."
Der Pflege-SHV mit Sitz in St. Katharinen ist eine bundesweit tätige Selbsthilfeorganisation, die sich für die Wahrung der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen einsetzt.
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