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Giftnotruf: Immer mehr Pflegeheime suchen Rat

Die Häufigkeit der Anfragen durch Pflegeheime beim
Giftnotruf der Berliner Charité
steigt. Das erklärte jetzt Daniela Acquarone, Leiterin
der Abteilung Giftnotruf der "Berliner Zeitung". "Es
handelt sich dabei in der Regel um Verwechslungen von
Medikamenten oder um falsche Dosierungen."

- Aufgrund der falschen Vergabe von Medikamenten komme es immer häufiger zu Notrufen von Pflegenden.Foto: Fotolia

Die Zahl der jährlichen Anfragen aus Berlin sei
zwischen 2012 und 2018 um rund 6,5 Prozent auf 12.220
gewachsen, sagt die Giftnotruf-Chefin gegenüber der
Deutschen Presse-Agentur (dpa). Rund ein Drittel der
Anrufe sei von Institutionen wie Pflegeheimen und
Krankenhäusern gekommen. Weil diese Zahl aber auch
Praxen, Notdienste, Apotheken und Kindergärten erfasse,
könne man den Anstieg nicht genau beziffern, erklärt
Acquarone weiter.

Die Zahl der Anrufe aus Brandenburg wuchs ebenfalls.
2016 sollen es 3560 gewesen sein, 2012 waren es nur
3260. Auch für die noch nicht vollständig erfassten
Daten für 2017 erwarte man hier einen Anstieg. Die
wichtigsten Substanzgruppen, nach denen Anrufer die
Experten fragten, seien Arzneistoffe, gefolgt von
Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Pflanzen gewesen.

Das Geimeinsame Giftinformationszentrum (GGIZ) in Erfurt ist für die Bundesländer
Sachsen, Sachsen-Anhalt. Thüringen und
Mecklenburg-Vorpommern zuständig. Insgesamt 139
Hilferufe aus Pflegeheimen der vier Bundesländer habe
man im Jahr 2017 dort bearbeitet, teilte Dagmar Prasa,
Leiterin der Institution, mit. 116 seien es noch 2016
gewesen. Prasa betonte, dass die Zahl der Anrufe nicht
das tatsächliche Ausmaß der Verwechslungsfälle
widerspiegele.