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Gottesdienste für Menschen mit Demenz gestalten
Wer Menschen mit fortgeschrittener Demenz über Andachten erreichen möchte, muss sich von konventionellen Abläufen lösen. Ein Zugang über die Sinne und mit Symbolen bewirkt mehr als Worte.

Volker Lemke gestaltet seit über zehn Jahren Gottesdienste im Heim. Im Haus Deinerlinde im niedersächsischen Einbeck ist er als Seelsorger und Leiter der Sozialen Betreuung tätig. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Aktivieren gibt er seine Erfahrungen weiter, wie er an Demenz erkrankte Menschen mit Andachten und Gottesdiensten besonders gut erreicht.
Von Mai bis Oktober findet in den Gärten der Einrichtung zum Beispiele einmal im Monat ein Gottesdienst unter freiem Himmel statt – mit über 50 Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern. Durch die besondere Atmosphäre draußen, zum Beispiel unter einer alten Linde, ist das laut Lemke ein Höhepunkt. "Gesang und Posaunenchöre sind zu hören, man kann Gemeinschaft erleben", so der Seelsorger. Das spreche auch Menschen mit beginnender Demenz an. "Für Bewohner ab einem bestimmten Grad demenzieller Beeinträchtigung wären normale Gottesdienste jedoch zu lang, zu kompliziert und dadurch verunsichernd", gibt Lemke zu bedenken.
Die passenden Lieder finden
Was die Musikauswahl betrifft, setzt er auf bekannte, ökumenische Lieder: "Befiehl Du Deine Wege", "Weißt Du wieviel Sternlein stehen", "Der Mond ist aufgegangen". Diese Vertrautheit ist ihm wichtiger, als auf konfessionelle Ausrichtung oder auf das Kirchenjahr einzugehen. "Schließlich soll der Gottesdienst den Menschen dienen", sagt Lemke. Eine Ausnahme sind jedoch Advents- und Weihnachtsliederlieder. Sie funktionieren laut Lemke immer.
Was das Besondere der Andachten im Haus Deinerlinde sonst noch ausmacht, ist in der Rubrik Nachgehakt in einem Interview in der Zeitschrift Aktivieren nachzulesen.
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