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GroKo & Altenpflege: “Nichts Halbes und nichts Ganzes!”

Die Ankündigung von CDU/CSU und SPD, im Falle des
Zustandekommens einer neuen Großen Koalition 8.000
zusätzliche Fachkraftstellen in der stationären
Altenpflege schaffen zu wollen, hat Prof. Frank
Weidner, Leiter des Deutschen Instituts für angewandte
Pflegeforschung (DIP
) in Köln, als "nichts Halbes und nichts Ganzes"
bezeichnet.

- "Nichts Halbes und nichts Ganzes": Prof. Frank Weidner, Leiter des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP), ist nicht zufrieden mit der Ankündigung der potenziellen Koalitionäre von CDU/CSU und SPD, 8.000 zusätzliche Fachkraftstellen in der stationären Altenpflege schaffen zu wollen.Foto: DIP

Bei rund 13.500 Alten- und Pflegeheimen in Deutschland
seien das gerade einmal 0,6 Stellen pro Einrichtung,
moniert Weidner. Das sei angesichts des enormen Drucks,
unter dem die Beschäftigten in den Pflegeeinrichtungen
stünden, definitiv nicht genug.

Ein weiteres Ergebnis der Sondierungsgespräche, in der
Altenpflege einen Flächentarifvertrag einführen zu
wollen, findet hingegen die volle Unterstützung des
DIP. Ein solcher Schritt sei "überfällig", meint
Weidner und empfiehlt den Tarifpartnern, einen solchen
Vertrag zeitnah in allen Bundesländern anzugehen und
umzusetzen.

Die Forscher des DIP hatten Ende 2017 noch vor Beginn
der Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU und SPD für
einen "Masterplan Pflege in Deutschland" argumentiert,
100.000 neuen Stellen in der Pflege und deutlich höhere
Vergütungen gefordert sowie ein Innovationsprogramm für
die Zukunft der Pflege angemahnt (wir berichteten unter
der Überschrift "Experten schlagen dreischrittigen
Masterplan Pflege vor"
).