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Grüne Pflegeexpertin: „Mehr Konkretes und weniger Theaterdonner!“

Die von der Bundesregierung gemeinsam mit zahlreichen
Verbänden ins Leben gerufene "Konzertierte Aktion Pflege" trifft
nicht überall auf Zustimmung. Kritik an der
medienwirksam inszenierten Aktion üben unter anderem
die Pflegeethik Initiative und Kordula
Schulz-Asche
, pflegepolitische Sprecherin der
Bundestagsfraktion der Grünen.

- Skeptisch gegenüber der "Konzertierten Aktion Pflege": Kordula Schulz-Asche, pflegepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen.Foto: Kaminski

Adelheid von Stösser, Vorsitzende des Vereins
"Pflegeethik Initiative Deutschland" mit Sitz im
rheinland-pfälzischen St. Katharinen, traut der Aktion
nicht viel zu: "Die Inhalte des Paketes sollen noch
zusammengestellt werden, von einem Arbeitskreis, der
sich aus Personen zusammensetzt, die sich mit dem
bestehenden System arrangiert haben und keinen
grundlegenden Änderungsbedarf sehen." Die Ursache der
Probleme in der Pflege lägen in erster Linie im System
– "einem System, das Pflegebedürftigkeit fördert und
einen Markt beflügelt, der Kapital aus der Not
Betroffener zieht."

Kordula Schulz-Asche wiederum moniert die
Umständlichkeit, mit der im Rahmen der "Konzertierten
Aktion Pflege" (wir berichteten) den zahleichen
Problemen in der Pflege zu Leibe gerückt werden soll:
"Drei Mitglieder dieser Regierung versprechen mit
großem Tamtam, ihre Arbeit machen zu wollen, und setzen
dann eine Kommission ein, die erst noch ein Jahr über
mögliche Maßnahmen sprechen will". Der
Pflegepersonalnotstand dulde keinen weiteren Aufschub,
so die Bundestagsabgeordnete, sondern brauche vielmehr
"mehr Konkretes und weniger Theaterdonner".