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Grüne: “Pflegende sind in der Politik unterrepräsentiert”

"Ich habe mich gefragt: Wie kann es sein, dass […] sowas wie ‘Ehrenpflegas‘ überhaupt passiert?", so Andreas Krahl, der als Pfleger arbeitet und als Abgeordneter für die Grünen im Bayerischen Landtag sitzt. Die Antwort auf diese liegt für ihn auf der Hand: "Indem Pflegende in der Politik unterrepräsentiert sind."

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"Politik braucht Pflege", findet Andreas Krahl.

Foto: Stefan M. Prager

Krahl mahnt in seiner Rede auf dem Online-Kongress "Ich mach’ mich stark!" des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) Südost, dass Pflegende selbst mehr Verantwortung übernehmen müssten. "Die Zeit ist reif dafür, dass wir pflegerische Fachexpertise, egal auf welcher politischen Ebene, einfließen lassen. Das geht los auf der kommunalen Ebene, wenn es um den Bau eines neuen Heims in der Gemeinde geht. Warum werden Architekten angehört und nicht Pflegende?"

Auch auf Landesebene müssten Pflegende mehr mitmischen: "Wer soll über Lehrpläne der Pflegeausbildung entscheiden, wenn nicht die Profession selbst?" Laut Krahl liegt es in der Hand der Pflegenden, sich in den politischen Diskurs über das Gesundheitssystem der Zukunft einzubringen: "Wollen wir als stärkste Berufsgruppe in diesem System die Debatte Juristen, Medizinern und Lehrern überlassen? Oder wollen wir mit am Tisch sitzen und mitsprechen?"

Der Grünen-Abgeordnete rief auch dazu auf, durch Petitionen politisch aktiv zu werden. Der Bayerische Landtag nehme diese ernst und dadurch gelangten auch Themen, die gerade nicht auf dem Tisch liegen, wieder in den Diskurs.