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Handlungskompetenz durch modularisierte Ausbildungsplanung
Bei der generalistischen Pflegeausbildung ändert sich die Art und Weise, wie künftig gelernt wird. Die Ausbildung orientiert sich nicht mehr nur an formalem Wissen, sondern am Erwerb von Handlungskompetenz. Kernstück hierfür kann eine modularisierte Ausbildungsplanung sein.

Am 1. Januar 2020 ist die Pflegeberufe-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (PflAPrV) in Kraft getreten und hat die Altenpflege-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung von 2002 sowie die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Berufe in der Krankenpflege von 2003 abgelöst. In den vergangenen zwei Jahren haben im Zuge der Veröffentlichung des Pflegeberufereformgesetzes (PflBG) und der Pflegeberufe-Ausbildungsfinanzierungsverordnung (PflAFinV) sowohl die Schulen und Bildungsstätten für Pflegeberufe als auch die Pflegeeinrichtungen damit begonnen, sich auf den Start der neuen Pflegeausbildung vorzubereiten.
Für Pflegeeinrichtungen stellt sich vor allem die Frage, auf welche Art und Weise sich das Lernen für die zukünftig generalistisch Ausgebildeten von dem Lernen nach den bisherigen Verordnungen der jeweiligen Pflegeberufe unterscheidet. Laut Annika Thoma, Lehrerin für Pflege und Gesundheit am Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit GgmbH in der StädteRegion Aachen, sollten zunächst einmal die Praxisanleiter in den Ausbau eines permanenten Austauschs mit den Pflegebildungseinrichtungen involviert werden und in ausreichender personeller Anzahl in den Pflegeeinrichtungen angestellt sein, da die Verantwortung für die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen zur Durchführung von Praxisanleitung bei den Trägern liege. Was das gültige Kompetenzverständnis in den Rahmenlehrplänen angehe, so Thoma in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege, betone es "besonders die handlungsorientierten Lernprozesse, die in Situationen oder Lernsituationen an beiden Lernorten die Herausbildung von Kompetenzen fördern."
Anhand der fünf definierten Kompetenzbereiche müssen Pflegeschulen ihre schulinternen Curricula entwickeln, gestalten und koevaluieren, und sie müssen dies, je nach angebotenem Ausbildungsabschluss, an den entsprechenden Anlagen der PflAPrV und am Rahmenlehrplan ausrichten. "Ein Curriculum kann etwa modularisiert werden, indem Module als in sich abgeschlossene Lehr- und Lerneinheiten erstellt werden, die auf den Erwerb von (Teil-)Qualifikationen ausgerichtet sind", erläutert Thoma. "Die Ausrichtung der Module ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz ausgelegt, da Kompetenzen Outcome-orientiert sind." Eine Modularisierung sei laut Thoma von Vorteil, da national und international die Vergleichbarkeit von erworbenen Kompetenzen bestünde und individuelle Bildungswege somit flexibler gestaltet werden könnten.
Auf dem AltenpflegeKongress in Hannover (28./29. Januar), Köln (12./13. Februar) und Berlin (26./27. Februar) hält Annika Thoma gemeinsam mit Dietmar Frohn einen Vortrag zum Thema "Modularisierung von Lehrplänen und kompetenzorientierte Ausbildungspläne".
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