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Hautschädigung bei Inkontinenz: Viele Faktoren wirken zusammen
Krankenschwester Elke Kuno schlüsselt den
Entstehungszusammenhang in der aktuellen Ausgabe der
Zeitschrift Altenpflege auf und leitet daraus
Maßnahmen ab für zeitgemäßes Inkontinenzmanagement.

Als ersten Faktor nennt die Lehrerin für Pflegeberufe
die Hyperhydration – also zu viel Feuchtigkeit – etwa
durch Urin oder Stuhl, die die Barriere- und
Schutzfunktion der obersten Hautschicht zerstört. Ist
die Haut erst feuchtigkeitsgeschädigt, ist sie sehr
empfindlich gegenüber Reibung (physikalische
Irritation), wie sie beim Waschen oder Trocknen der
Haut erfolgen kann. Chemische Irritationen entstehen
durch pH-Wertveränderungen der Haut durch Ammoniak, ein
Abbauprodukt des Urins. Diese pH-Wertveränderungen in
Kombination mit eiweiß- und fettspaltenden Enzymen des
Stuhls schädigen die oberste Schicht der Epidermis
zusätzlich. Chemisch irritieren können auch vermehrte
Reinigungsprozeduren mit waschaktiven Substanzen. Durch
die reduzierte Schutzfunktion folgt schließlich eine
verminderte Abwehr gegenüber einer Keimbesiedlung der
Haut mit der Gefahr einer Sekundärinfektion
(biologische Irritation).
Das pflegerische Handeln orientiert sich somit an
diesen komplexen Entstehungsursachen. Priorität hat
laut Kuno, neben der Kontinenzförderung, die
Einwirkungszeit der Ausscheidung zu verringern – vor
allem bei der Stuhlinkontinenz. Schonende Reinigung,
qualitativ hochwertige saugende Hilfsmittel mit
korrekter Anlagetechnik, pH-neutrale Reinigungs- und
rückfettende Pflegeprodukte sind Teil eines
strukturierten Hautpflegekonzepts, wie es Kuno in ihrem
Beitrag empfiehlt – nachzulesen in der Juni-Ausgabe der
Zeitschrift Altenpflege.
Buchtipp: Harnkontinenz. Arbeitshilfe zur
praktischen Umsetzung, Expertenstandard Konkret Bd. 3
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