News
Heimstiftung kritisiert Gesundheitsminister Lauterbach
Die Evangelische Heimstiftung übt im Streit um ein Ende der pandemischen Lage heftige Kritik an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

Zugleich ergriff Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der Heimstiftung, Partei für den baden-württembergischen Sozialminister Manne Lucha (Grüne).
Dieser hatte in einem Brief Lauterbach aufgefordert, Ende April den Wechsel von der pandemischen in die endemische Phase einzuläuten. Das hätte weitreichende Folgen. Das Coronavirus würde dann wie das Grippevirus eingestuft, es gäbe praktisch keine Tests und keine vorgeschriebene Quarantäne mehr. Die Ämter würden laut Lucha „wertvolle Zeit mit sinnlosen Eingaben von überflüssigen Tests“, vergeuden.
Aus Schneiders Sicht sollte sich der Bundesgesundheitsminister ein Beispiel an Lucha nehmen. „Lauterbach irrlichtert zwischen der Aufhebung des Infektionsschutzgesetzes und emotionalen Appellen an die Impfpflicht, ohne jedoch eine Regierungsmehrheit dafür zu organisieren.“
Schneider könne als Heimbetreiber den Kurs Lauterbachs nicht nachvollziehen. „Wer traut einer Bundesregierung, die im Dezember eine einrichtungsbezogene Impfpflicht beschließt und die für März versprochene allgemeine Impfpflicht nicht auf die Reihe bekommt?“ fragte Schneider und fragt sich: „Wie soll man den erzwungenen Exodus tausender nicht geimpfter Pflegekräfte verstehen, wenn gleichzeitig Bewohner, Patienten und Besucher ungeimpft und ungetestet in die Einrichtungen kommen dürfen?”
Mit seinem Brief beweise der Sozialminister Weitsicht, die dem „orientierungslosen“ Bundesgesundheitsminister Lauterbach offensichtlich fehle, erklärte Schneider. Die Evangelische Heimstiftung ist mit 90 Pflegeheimen einer der größten Pflegeheimbetreiber in Baden-Württemberg.
Passend dazu: Baden-Württemberg: Mehr als 500 Corona-Tote in Pflegeheimen in einem Jahr
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren