Personal
Helmut Wallrafen: „Die Eindämmung der Leiharbeit ist überfällig“
Die Sozial Holding Mönchengladbach sieht in der zunehmenden politischen Akzeptanz von Leiharbeit in der Altenpflege ein großes Problem. Nachdem das veraltete Pflegeverständnis „satt, sauber und still“ überwunden worden sei, gehe diese Entwicklung durch die Leiharbeit nun wieder dahin zurück, warnt Geschäftsführer Helmut Wallrafen.

„Wenn die Beschäftigten in der Altenpflege alle in Leiharbeitsfirmen wechseln würden, weil ihnen dort mindestens der gleiche Lohn bei weniger bis keiner Verantwortung, flexibler Urlaub, individuelle Arbeitszeiten inklusive kein Dienst an Wochenenden, Dienstwagen und mehr geboten wird, wer arbeitet dann noch ‚rund um die Uhr‘, 24 Stunden an 365 Tagen, so wie wir es alle kennen, die irgendwann einmal den Pflegeberuf erlernt haben?“, so Wallrafen.
Passend dazu: Pflege-Talk mit Helmut Wallrafen zur Personalbindung
Es gebe dadurch kaum noch Anreiz für die Menschen in der Altenpflege, in „ihrem“ Unternehmen zu bleiben, die bundesdeutsche „Ich-AG“ sei in der Altenpflege angekommen. „Das, was uns jahrzehntelang motiviert hat: mit Kolleg:innen im Team qualifizierte Pflege zu leisten und dabei nicht aufzuhören, die Trägerstrukturen und Arbeitsstrukturen zu verbessern bzw. gesetzliche Verbesserungen zu fordern, droht von profitorientierten Leiharbeitsfirmen konterkariert zu werden“, mahnt Wallrafen.
Quantität vor Qualität?
Die Einhaltung gesetzlicher Regelungen, die Einhaltung pflegefachlicher Anforderungen wie etwa Expertenstandards sowie die Steuerung der Pflege und Betreuung, welche voraussetze, dass man die zu Betreuenden auch kennt, dürfe nicht hinter der rein quantitativen Vorhaltung von Personal zurückbleiben. „Die Eindämmung von Leiharbeit ist überfällig!“, findet Wallrafen und ruft dazu auf, die Initiative „Leiharbeit in der Altenpflege? – So nicht!“ der Sozial Holding Mönchengladbach zu unterstützen.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren