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Hilfsorganisation sieht Anwerbung von Gesundheitsfachkräften kritisch

Die Hilfsorganisation Brot für die Welt hat vor den Konsequenzen der Anwerbung von Gesundheitsfachkräften für die ärmeren Herkunftsländer gewarnt.

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„Die Corona-Pandemie hat den weltweiten Mangel an Gesundheitspersonal schonungslos offengelegt. Infolgedessen wird der Wettbewerb um Fachkräfte im Gesundheitswesen zusätzlich angeheizt – auch von deutscher Seite“, teilte die Organisation am Mittwoch in Berlin mit, so ein Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Länder des globalen Südens seien „Verlierer in diesem Wettstreit“.

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Anlässlich des Weltgesundheitstags am 7. April, der dieses Jahr auf Karfreitag fällt, forderte die Organisation eine gerechte Anwerbung von solchen Fachkräften nach den geltenden Prinzipien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sonst entstehe in den Herkunftsländern eine immer größere Personallücke. Erschwerend komme hinzu, dass viele Industrieländer aufgrund ihrer alternden Gesellschaft immer mehr Gesundheitspersonal benötigten. Die Organisation verwies auf das Deutsche Institut für Wirtschaft und eine Untersuchung, wonach bereits jetzt Gesundheitsfachkräfte zu den Berufen mit den aktuell größten Personallücken zählten.

Im Koalitionsvertrag haben sich die Ampel-Parteien deshalb darauf verständigt, die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland zu vereinfachen. Vor kurzem besuchten Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) das westafrikanische Ghana, um für neue Einwanderungsmöglichkeiten nach Deutschland zu werben. Brot für die Welt erklärte, Ghana gehöre aber zu den 55 Ländern, die laut WHO eine kritisch niedrige Anzahl von Gesundheitsfachkräften hätten.