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Impfbereitschaft bei Pflegenden höher als gedacht?

„Die Impfbereitschaft [von Pflegenden] ist groß“, so Dr. Markus Mai von der Bundespflegekammer. Die Kammer geht davon aus, dass sich weit mehr als die in den Medien proklamierten 50 Prozent der Pflegenden gegen das Coronavirus impfen lassen.

Foto: AdobeStock/geargodz Pflegekammern rechnen mit hoher Impfbereitschaft.

Das Wichtigste vorweg: Eine verlässliche Datenlage zur Impfbereitschaft gibt es bislang nicht. Auch die Kammern stützen sich auf stichprobenartige Befragungen und Feedback, das sie von den Einrichtungen erhalten haben.

Die Bundespflegekammer sagt, die Aufklärungsarbeit habe gewirkt. Nach Infoveranstaltungen in Rheinland-Pfalz hätten Pflegende zurückgemeldet, dass „Unklarheiten beseitigt werden konnten“ und „sie einer Impfung positiv gegenüberstehen“, so Mai. Bereits vor der Aufklärungsoffensive seien etwa 75 Prozent der rheinland-pfälzischen Pflegefachpersonen bereit gewesen, sich impfen zu lassen. „Diese Zahl konnten wir nun erhöhen“, erklärte Mai. Konkrete Zahlen nannte er allerdings nicht. 

Laut Patricia Drube, Präsidentin der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein, sei die Impfbereitschaft bei den Pflegenden im Norden der Republik allgemein sehr hoch. Den Kliniken zufolge seien 80 bis 90 Prozent der Beschäftigten gewillt, sich impfen zu lassen. „Auch im ambulanten Bereich ist die Impfbereitschaft bei uns hoch“, so Drube.

Die Pflegekammer Niedersachsen geht nach Rückmeldung von Pflegeeinrichtungen von durchschnittlich 60 bis 70 Prozent impfbereiten Pflegefachpersonen in Niedersachsen aus. In Nordrhein-Westfalen rechne man mit 80 Prozent, erklärte Sandra Postel, Vorsitzende des Errichtungsausschusses der gerade entstehenden Landespflegekammer.

Die Bundespflegekammer könne generell zwei Trends festmachen: In den Kliniken sei die Impfbereitschaft unter Pflegefachpersonen höher als in Alten- und Pflegeheimen. Und: Skepsis und Unsicherheit seien nach der geleisteten Aufklärungsarbeit rückläufig.