Personal

Impfpflicht: Verdi befürchtet tausende Kündigungen

Noch in dieser Woche will der Deutsche Bundestag eine Corona-Impfpflicht unter anderem für Pflegekräfte beschließen. Die Gewerkschaft Verdi warnt, dass die geplante Neuregelung den Pflegenotstand verschärfen könnte.

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Foto: AdobeStock/Weyo Fast zwei Jahre nach Beginn der Pandemie kommt in Deutschland die erste Corona-Impfpflicht - unter anderem für Beschäftigte in der Altenpflege.

Die Impfpflicht für einzelne Berufsgruppen sei „falsch und kontraproduktiv“, sagte der Gewerkschaftssekretär für die Pflegeberufe, Jan von Hagen, der „Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung“. Der Landesverband rechnet mit einer Kündigung von bis zu einem Prozent der Pflegekräfte in Nordrhein-Westfalen, sollte eine Impfpflicht eingeführt werden. Das wären etwa 2.000 Beschäftigte.

Die Impfpflicht für diese Berufsgruppe werde „die Impfquote nicht wesentlich erhöhen, aber es wird Menschen geben, die diesen Bereich dann verlassen werden“, warnte Hagen. Damit werde ein „ohnehin völlig überlastetes System“ weiteres Fachpersonal verlieren.

Auch die Pflege-Gewerkschaft Bochumer Bund hält nichts von einer Impfpflicht nur für Pflegende. “Gesamtgesellschaftlich sind wir alle in der Pflicht, diese Pandemie zu bekämpfen”, sagte Vorstandsvorsitzende Heide Schneider gegenüber der Fachzeitschrift Altenpflege. Der Gesetzgeber dürfe sich nicht nur eine Berufsgruppe rauspicken.

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