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Ist eine Handschuhdesinfektion sinnvoll?

Im Zuge der Corona-Krise steht die Händehygiene mehr denn je im Fokus. Pflegende sind sich zuweilen aber unsicher, ob es aus hygienischer Sicht sinnvoll ist, dauerhaft Handschuhe zu tragen und diese zu desinfizieren. Moritz Schuster, Facharzt und Krankenhaushygieniker, und Dr. Georg-Christian Zinn vom Bioscientia-Labor sagen: nein.

- Experten raten davon ab, Einmalhandschuhe zu desinfizieren.Foto: Unsplash/Clay Banks

"Händehygiene und Desinfektion gehören zu den wichtigsten Maßnahmen der Infektionsverhütung", erklären die beiden Hygiene-Experten in der April-Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege. Eine Desinfektion von Handschuhen sei aber nicht erlaubt. Sie raten explizit davon ab.

Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO), eine Geschäftsstelle des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin, räumt diesbezüglich allerdings Ausnahmeszenarien ein: "Behandschuhte Hände sollten nur in speziellen Fällen desinfiziert werden, z.B. in Situationen, in denen ein häufiger Handschuhwechsel erforderlich, aber erfahrungsgemäß schwierig realisierbar ist bzw. der Wechsel zu einer Unterbrechung des Arbeitsflusses führt." Demnach sollten die Einmalhandschuhe allerdings auch entsprechend chemikalienbeständig sein.

Laut Schuster und Zinn sollten Händedesinfektionsmittel und Einmalhandschuhe in allen Bereichen der Pflege bereitstehen. Die beiden Experte raten Pflegenden aber davon ab, aus überhöhter Vorsicht dauerhaft Einmalhandschuhe zu tragen. Das könnte sich unter anderem negativ auf ihren Hautzustand an den Händen auswirken.

Übrigens: Weitere Tipps zum Thema erhalten Sie in unserem Themendossier Hygiene.