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Kammer: Pflegende brauchen „mindestens elf Stunden Ruhepause“

Weil für Beschäftigte in der Altenpflege Schichtdienste mit kurzen Ruhepausen zwischen Früh- und Spätschicht die Regel sind, ruft die Pflegekammer Niedersachsen jetzt nach "mindestens elf Stunden Ruhepause ohne Einschränkungen": ""Pflegende fühlen sich bezüglich Arbeitsschutz nur als Menschen zweiter Klasse."

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Wegen des häufigen Wechsels von Spät- auf Frühdienst haben viele Pflegekräfte oft nur neun Stunden Ruhepause und wenig Schlaf. Dagegen will nun die Pflegekammer Niedersachsen angehen.

Foto: Susanne El-Nawab

"Häufig liegen nur neun Stunden Ruhepause zwischen zwei Diensten", sagt Kammerpräsidentin Nadya Klarmann und weist auf eine gravierende Ungleichbehandlung zu anderen Berufen hin. Das Arbeitszeitgesetz sieht nämlich eigentlich elf Stunden Ruhezeit ohne Unterbrechung vor. Doch diese gesetzliche Ruhezeit könne in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern auf zehn Stunden verkürzt werden, tarifvertragliche Regelungen machten sogar eine Verkürzung auf neun Stunden möglich. "Abzüglich von Arbeitswegen schmilzt die Ruhezeit schnell noch weiter dahin", so Klarmann.

Da der häufige Wechsel von Spät- auf Frühdienst mit den damit verbundenen kurzen Ruhephasen den Pflegenden extreme Belastungen auferlege, müssten elf Stunden Ruhepause endlich auch für Pflegeberufe gelten. "Elf Stunden sind ein Mindestmaß, dass Beschäftigte dringend brauchen, um konzentriert ihrer verantwortungsvollen Arbeit nachzugehen", so die Kammerpräsidentin.