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Kanzlerin zu Besuch beim Altenpfleger

Ferdi Cebi, Altenpfleger im
St.
Johannisstift
im nordrhein-westfälischen Paderborn,
hat anlässlich des Besuchs von Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) flächendeckende Tarifverträge in der
Pflege und eine Fünf-Tage-Woche in allen Einrichtungen
gefordert. Der Pflegeberuf müsse für junge Menschen
deutlich attraktiver gemacht werden.

- Prominenter Besuch: Bundeskanzlerin Angela Merkel war der Einladung von Altenpfleger Ferdi Cebi ins St. Johannisstift nach Paderborn gefolgt.Foto: St. Johannisstift

Der 36-Jährige meinte, es habe sich zwar schon manches
im Pflegebereich getan, es müsse vor dem Hintergrund
des Personalmangels jedoch noch mehr passieren. Cebi,
der beim Besuch der Kanzlerin ein weißes T-Shirt mit
dem Aufdruck "Ich bin ein Pfleger mit Herz" trug, gab
seinem prominenten Gast ein paar Forderungen mit auf
den Weg. So sollten Pflegekräfte nicht mehr als zwölf
Stunden am Tag arbeiten. Zudem bräuchten sie mehr
Freizeit und Erholungszeit.

Merkel stimmte mit ihm dahingehend überein, dass
Pflegekräfte nicht überfordert werden dürften. Zudem
könne sie die Forderung nach einer besseren Bezahlung
nachvollziehen: "Wenn jemand jeden Tag mit Menschen
arbeitet: Warum sollte derjenige oder diejenige dann
nicht genauso gut verdienen oder etwas mehr wie jemand,
der in einer Bank arbeitet oder an einer Maschine
arbeitet?"

Ferdi Cebi, der das Thema Altenpflege auch in seinem
Online-Blog und als Rapper unter dem Namen "Idref" behandelt, hatte Merkel im
vergangenen September in der ZDF-Wahlsendung "Klartext,
Frau Merkel" nach Paderborn eingeladen. Die
Bundeskanzlerin hatte daraufhin versprochen, sich vor
Ort zu informieren. Cebi hatte in der Sendung
seinerzeit kritisiert, dass immer mehr am Personal
gespart werde und ein Altenheimplatz für viele Senioren
nahezu unbezahlbar sei.

Im März war Ferdi Cebi mit seinen Rap-Songs zum Thema
Pflege Gast der Eröffnungsveranstaltung der Messe
ALTENPFLEGE in Hannover gewesen. Die
Zeitschrift Altenpflege hatte ihm bereits im
Jahr 2016 ein zweiseitiges Porträt "Der Pflege-Rapper"
gewidmet.