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Klare Forderung: “Zwang muss letztes Mittel sein!”
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG)
begrüßt die Stellungnahme des Deutschen
Ethikrats zum Thema "Hilfe durch Zwang im Sozial-
und Gesundheitswesen", der für mehr Achtung der
Selbstbestimmung etwa von Menschen mit Demenz plädiert.
Diese seien aufgrund ihrer Erkrankung besonders
gefährdet, Opfer von Zwangsmaßnahmen zu werden.

In der 272 Seiten starken Stellungnahme "Hilfe durch Zwang?
Professionelle Sorgebeziehungen im Spannungsfeld von
Wohl und Selbstbestimmung" hatte der Deutsche Ethikrat
unlängst gefordert, dass Zwangsmaßnahmen im Kontext
professioneller Altenpflege nur als "Ultima Ratio" in
Betracht kommen dürften, wenn alle anderen
Möglichkeiten ausgeschöpft wären. Die Strukturen von
Pflegeeinrichtungen, die internen Prozesse sowie die
Arbeitsbedingungen müssten so gestaltet werden, dass
Zwang eine Ausnahme bleibt. Die DAlzG-Vorsitzende
Monika Kaus unterstreicht dies: "Wir müssen mehr tun,
damit Einrichtungen der Altenpflege ohne Zwang
auskommen. Insbesondere der große Einsatz von
Medikamenten in diesem Zusammenhang ist erschreckend."
Die DAlzG weist jedoch darauf hin, dass das Thema Zwang
nicht nur im Pflegeheim, sondern auch bei der Pflege zu
Hause eine Rolle spiele. Wenn pflegende Angehörige mit
der Situation überfordert seien, könnten auch sie zu
Zwangsmaßnahmen übergehen. "Wir dürfen Angehörige nicht
allein lassen", sagt Monika Kaus, "sie brauchen
Informationen über Demenz und die Folgen sowie mehr
Beratungs- und Unterstützungsangebote."
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