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Klare Worte: “Das Personal ist massiv überlastet!”
Das Personal in der Altenpflege sei "massiv überlastet". Das sagte jetzt Wilfried Wesemann, Geschäftsführer der Altenhilfe-Angebote des Evangelischen Johannesstifts in Berlin, gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Wir müssen alles unternehmen, damit den Fachkräften mehr Zeit für die direkte Pflege am Menschen bleibt."

Laut Wesemann muss eine Pflegekraft in einer Schicht etwa zehn Heimbewohner betreuen und pflegen. Die Anforderungen an die Beschäftigten seien dabei so hoch, dass es ihnen in der Regel nicht gelinge, die noch vorhandenen Fähigkeiten der Pflegebedürftigen ausreichend zu fördern: "Mit den derzeitigen Personalschlüsseln ist dieses Ziel nicht zu erreichen."
Die Personalschlüssel orientierten sich nicht an dem tatsächlichen Bedarf der Pflegebedürftigen, kritisiert der Experte. Bei der zum Jahresanfang in Kraft getretenen Pflegereform sei dieses Problem nicht angepackt, sondern vertagt worden. Verschärfend komme hinzu, dass in den Bundesländern unterschiedliche Personalschlüssel gälten. "In Baden-Württemberg können in einer Einrichtung mit 100 vollstationären Plätzen sieben Vollzeitstellen mehr als in Brandenburg besetzt werden", so Wesemann.
Um die Missbilligung derartiger Zustände zum Ausdruck zu bringen, werde sich das Johannesstift laut Wesemann neben unzähligen anderen Einrichtungen und Verbänden am 12. Mai, dem Internationalen Tag der Pflege, an den bundesweiten Aktionen für bessere Arbeitsbedingungen beteiligen.
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