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Korian macht Pflegende zu Aktionären
Der größte Pflegekonzern in Deutschland, Korian, will als erstes Unternehmen im Pflegebereich Mitarbeitende als Aktionäre am Unternehmenserfolg beteiligen. Kritik daran kommt vom BIVA-Pflegeschutzbund.

Zum Start des Beteiligungsprogramms „Korus“ am 21. Juli haben knapp 9 250 Mitarbeitende Aktien des europäischen Pflegekonzerns erworben. Das teilte das Unternehmen im August mit. Korian werde rund 2,8 Millionen Aktien an die Teilnehmenden des Korus-Plans übertragen, heißt es in der Mitteilung.
Der BIVA-Pflegeschutzbund sieht darin indes eine weitere Stufe in der Kommerzialisierung der Pflege. Oft seien es die Pflegenden, die gravierende Missstände in der Pflege aufdeckten, so zuletzt bei dem Pflegeskandal in der Schlierseer Seniorenresidenz. „Wenn das Personal nun durch wirtschaftliche Anreize auf die Seite der Unternehmer gezogen werden soll, ist das eine bedenkliche Entwicklung“, so der Vorsitzende Manfred Stegger in einer Stellungnahme. Während vielerorts der Ruf nach besserem Schutz für Whistleblower zu hören sei, damit Pflegekräfte ohne Angst Pflegemängel öffentlich machen können, um die Schwächsten zu schützen, werde mit einer solchen Maßnahme das Schweigen der Pflegenden möglicherweise wirtschaftlich sogar belohnt, warnt der Pflegeschutzbund.
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