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Kritik an Merkel: „Verständnis allein genügt nicht!“

Andreas Kern, Vorsitzender des in Essen beheimateten Bundesverbandes Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad), hat mit Skepsis auf die Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reagiert, die kurz vor Weihnachten in einer Video-Botschaft die schlechte Bezahlung von Pflegekräften moniert hatte.

- Andreas Kern, Vorsitzender des Bundesverbands Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad), ist mit den Äußerungen der Bundeskanzlerin zur Bezahlung von Pflegekräften nicht glücklich.Foto: Archiv

"Verständnis allein genügt nicht, um zu erreichen, was ein vielfach formulierter politischer Wille ist: das Vergütungs-Niveau von Pflegefachkräften merklich zu verbessern", meint Andreas Kern zum Kommentar der Kanzlerin. Die hatte Ende 2016 in ihrer wöchentlichen Video-Kolumne zu den Löhnen und Gehältern in der Altenpflege wörtlich gesagt: "Die Bezahlung ist immer noch so, dass viele sagen: ,Das ist nicht ausreichend‘ – und das kann ich auch verstehen" (wir berichteten unter der Überschrift "Merkel: Pflegende werden nicht ausreichend bezahlt").

Natürlich wäre eine "erheblich bessere Bezahlung" ein wichtiger Baustein dafür, die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern, so Kern: "Aber wer hier Forderungen stellt, muss auch so ehrlich sein und eingestehen, dass das zusätzliche Geld für steigende Personalkosten irgendwoher kommen muss." Sein Verband verlange vor diesem Hintergrund ein klares Bekenntnis der Politik: "Wir fordern die Bundesregierung auf, sich dazu zu positionieren, welcher Stundenlohn für Pflegefachkräfte aus ihrer Sicht angestrebt werden soll. Von ,Verständnis‘ und öffentlichen Bekundungen allein können sich die Betroffenen nichts kaufen."