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“Krude Welt”: von Hirschhausen beklagt Geringschätzung der Altenpflege
Der Mediziner, Comedian und TV-Moderator Eckart von Hirschhausen hat am Montag (12.6.) im Rahmen der ARD-Talkrunde "Hart, aber fair" eine Lanze für die Beschäftigten in der Altenpflege gebrochen. Man habe diesen Berufsstand, der erheblich mehr Anerkennung verdiene, in den letzten 20 Jahren regelrecht vor die Wand fahren lassen.

In der Sendung unter dem Titel "Waschen, pflegen trösten – wer kümmert sich um uns, wenn wir alt sind?" echauffierte sich von Hirschhausen darüber, wie stiefmütterlich und wenig wertschätzend der Altenpflegeberuf in den vergangenen Jahrzehnten behandelt worden sei. Inzwischen müssten mehr und mehr Pfleger aus dem Ausland kommen, weil in Deutschland 14.500 Stellen in diesem Bereich unbesetzt seien: "Was ist das für eine krude Welt, wenn wir Leute, die nicht richtig Deutsch sprechen, hierher locken, weil für die Leute hier die Arbeitsplätze nicht attraktiv sind."
Die Gesellschaft müsse endlich erkennen, welche Bedeutung der Altenpflegeberuf eigentlich habe. Wenn die Piloten streikten, regten sich alle auf, so von Hirschhausen – dabei kämen die Menschen dann nur nicht mehr von A nach B. "Aber wenn die Pfleger streiken, kommen die Menschen nicht mehr vom Bett auf die Toilette – und das ist viel schlimmer!"
Der Buchautor, Moderator und Initiator der Stiftung "Humor hilft heilen!" diskutierte in der Sendung von Frank Plasberg unter anderem mit Karl Lauterbach (SPD-Bundestagsabgeordneter und Gesundheitsexperte) und Bernd Meurer (Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste/bpa). Er hatte im vergangenen Jahr drei Tage als Kurzzeit-Bewohner in einem Düsseldorfer Pflegeheim verbracht. Seine Erfahrungen liefen unter dem Titel "Hirschhausens Check-up: Wie gutes Altern gelingt" am Montag (12.6.) als 45-minütige Reportage in der ARD.
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