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Linke-Politikerin kritisiert Jubel über Ausbildungszahlen

“Jubelmeldungen über steigende Ausbildungszahlen in der Pflege verschleiern die Probleme im Beruf”, kommentiert Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion Die Linke, aktuelle Analysen des Statistischen Bundesamts (wir berichteten).

Die Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion die Linke im Bundestag Pia Zimmermann
Foto: Maik Brückner Entscheidend seien die Ausbildungsabschlüsse und der längere Verbleib im Pflegeberuf, so Pia Zimmermann, Sprecherin der Linken für Pflegepolitik.

Zur Wahrheit gehöre, dass die Abbrecherquoten in den Pflegeberufen in den vergangenen zehn Jahren bis zu einem knappen Drittel eines Ausbildungsjahrgangs betrugen, so Zimmermann. “Auszubildende erleben in ihren Praxiszeiten, dass sie große Teile des Wissens und der Fähigkeiten, die sie erlernen, wegen Personalnot und Zeitmangel als Fachkräfte niemals im Arbeitsalltag umsetzen können. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind so schlecht, dass sie selbst auf motivierte Berufsanfänger abschreckend wirken.”

Es sei zu befürchten, dass insbesondere in der Altenpflege die Zahl der Berufseinsteiger zurückgehen werde, wenn der Abschluss in der nun generalistischen Pflegeausbildung, die gerade erst begonnen hat, den Weg in alle Bereiche der Pflege öffnet. Denn dort würden Fachkräfte noch immer mehrere Hundert Euro pro Monat weniger als im Krankenhaus verdienen. Außerdem verließen Altenpflegekräfte den Beruf durchschnittlich nach 8,4 Jahren, Krankenpflegekräfte nach 13,7 Jahren. Der Schlüssel zu einer besseren Personalausstattung seien bessere Arbeitsbedingungen und steigende Löhne. “Solange die Bundesregierung hier nicht ernsthafter ansetzt, werden alle anderen Maßnahmen die Situation in der Pflege für Beschäftigte und Betroffene zu verbessern, ins Leere laufen”, so Zimmermann abschließend.