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Mangelernährung: BVMed sieht dringenden Handlungsbedarf
Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) jüngst festgestellt hat, sind in deutschen Kliniken bis zu 30 Prozent der Patienten und in Pflegeheimen bis zu 25 Prozent der Bewohner mangelernährt. Der Bundesverband Medizintechnologie, BVMed, sieht dringenden Handlungsbedarf.

"Diese Zahlen sind alarmierend und bestätigen das, was Ernährungsexperten seit Langem sagen. Wir müssen uns dem Thema verstärkt widmen. Wir benötigen ein verpflichtendes Ernährungsscreening in Kliniken und Pflegeheimen und die Einführung verbindlicher Qualitätskriterien in den Versorgungsprozess. Enterale Ernährungstherapien können dabei einen wichtigen Beitrag leisten", sagt BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.
Die Zahlen stammen aus einer Auswertung der DGE und der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) für den im nächsten Jahr erscheinenden 14. DGE-Ernährungsbericht. Dieser Bericht erscheint alle vier Jahre im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Fachgesellschaften haben die Auswertung zur Ernährungssituation in Kliniken und Pflegeheimen jetzt vorab veröffentlicht. Laut der Untersuchung schneiden deutsche Einrichtungen hinsichtlich standardmäßig vorhandener Ernährungsstrukturen im europäischen Vergleich schlecht ab: 2018 verfügten nur zehn Prozent der deutschen Kliniken und 30 Prozent der Pflegeheime über eine Diätassistenz. In den anderen teilnehmenden Ländern Europas waren es 63 Prozent und 86 Prozent.
Der BVMed sieht es positiv, dass das wichtige Thema der Mangelernährung von der DGE aufgegriffen wurde. Damit wird ein in Fachkreisen bekannter, aber sonst eher ignorierter Tatbestand aufgearbeitet. Die DGE stellt dabei positive Effekte für das Patientenwohl fest, wenn sich Einrichtungen des Themas annehmen und Verbesserungen anstreben.
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