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“Mehr Augenmerk auf die Pflege von Schlaganfallbetroffenen richten”

Pflegeeinrichtungen sollten – stärker als bisher – ein besonderes Augenmerk auf die Pflege von Schlaganfallbetroffenen richten. Das sagt Markus Jung, Wohnbereichsleiter im Malteserstift St. Nikolaus in Duisburg-Ruhrort (Nordrhein-Westfalen), im Gespräch mit der Redaktion der Fachzeitschrift Altenpflege.

- Viele Schwierigkeiten, aber ein Hauptproblem: Die größte pflegerische Herausforderung in der Arbeit mit Bewohnern, die einen Schlaganfall erlitten haben, stellt nach Expertenmeinung die Aphasie dar.Foto: Werner Krüper

"Das Krankheitsbild erfordert spezielle Pflege- und Therapieangebote und einen auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnittenen Umgang mit ihnen", so Jung, dessen Wohnbereich zwölf Plätze für die Pflege und Betreuung von Menschen nach einem Schlaganfall umfasst, "bei entsprechender Versorgung ist eine Rehabilitation in vielen Fällen gut möglich, was natürlich ein großes Erfolgserlebnis für die Betroffenen und auch für die Pflegekräfte darstellt."

Die größte pflegerische Herausforderung in der Arbeit mit Bewohnern, die einen Schlaganfall erlitten haben, stelle die Aphasie dar, so Jung: "Da die meisten Schlaganfall-Betroffenen klar orientiert und geistig fit sind, ist es für sie besonders frustrierend, aufgrund ihrer sprachlichen Einschränkungen nicht verstanden zu werden." Dies erschwere es Pflegekräften, die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner zu erfüllen, und könne auf Seiten der Betroffenen zu aggressivem Verhalten führen.

Die Redaktion der Fachzeitschrift Altenpflege hat das Thema Schlaganfall zum inhaltlichen Schwerpunkt ihrer in diesen Tagen erscheinenden neuen Ausgabe gemacht. Neben dem Interview mit Markus Jung finden sich darin ein Beitrag über Symptome, Notfallmaßnahmen und Therapien rund um den Schlaganfall und die Vorstellung einer Pflegeeinrichtung aus Niedersachsen, die sich schwerpunktmäßig der Pflege und Betreuung Schlaganfallbetroffener widmet.