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Mehrheit der Pflegenden leidet an Schlafproblemen

Viele Pflegefachpersonen in Deutschland schlafen so schlecht, dass sie ihre berufliche Leistungsfähigkeit dadurch beeinträchtigt sehen. Jede siebte Pflegefachperson lässt sich sogar wegen Schlafproblemen krankschreiben. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor.

- Nur jede fünfte Pflegefachperson schläft nach eigener Aussage gutFoto: Pixabay

69 Prozent der Befragten gaben an, oft oder manchmal negative Auswirkungen auf ihre berufliche Leistungsfähigkeit durch Schlafmangel zu erleben. Knapp zwei Drittel haben nach eigener Aussage einen durchwachsenen Schlaf. 16 Prozent äußerten, sehr schlecht zu schlafen. Ingo Fietze, Vorsitzender der Stiftung "Deutschland schläft gesund", die die Umfrage in Auftrag gegeben hat, betonte, dass bereits eine mittelgradig müde Person eine Zehn Prozent geringere Reaktionsfähigkeit habe und somit anfälliger für Arbeitsunfälle sei.

Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), sieht in der Schichtarbeit eine wesentliche Ursache der Schlafprobleme: "Menschen sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche krank oder pflegebedürftig. Die Gestaltung des Nachtdienstes ist sehr unterschiedlich und es ist zunehmend schwer, in einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus zurückzufinden."

Der DPR fordert daher, zusätzliche Stellen in der Pflege aufzubauen, um die Arbeitsbelastung für professionell Pflegende zu reduzieren. Zudem müssten Arbeitsbestimmungen wie Pausen in der Nachtschicht verbindlich eingehalten werden. Im Verdi-Nachtdienst-Report von 2017 berichteten über 70 Prozent der Befragten Pflegefachpersonen, dass sie in der untersuchten Nachtschicht keine ungestörte Pause machen konnten.