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Merkel spricht von “riesen Personalmangel”

Bundeskanzlerin Angela Merkel will
sich zur Überwindung des Fachkräftemangels in der
Pflege für Verbesserungen des Berufes und seiner
Bezahlung einsetzen sowie auf Pfleger aus dem
EU-Ausland zurückgreifen. Das sagte die CDU-Vorsitzende
am 11. September in der in Lübeck aufgezeichneten
ARD-"Wahlarena".

- Wortduell vor laufender Kamera: Der Pflege-Azubi Alexander Jorde (links) und Bundeskanzlerin Angela Merkel reden in der ARD-Wahlarena über das Thema Pflege.Screenshot: ARD-Wahlarena

Das Berufsbild solle attraktiver gemacht werden, dafür
müssten auch die Tarifpartner in ihren Verhandlungen
sorgen, so Merkel. Es gebe, das sei unumstritten, einen
"riesen Personalmangel". Notfalls müssten in dieser
Situation Pflegekräfte aus europäischen Ländern helfen:
"Jetzt brauchen wir auch die Leute. Das ist richtig."

Ein 21-jähriger Nachwuchspfleger aus Hildesheim gab der
Kanzlerin in der live übertragenen Sendung Contra.
Alexander Jorde, der zurzeit eine Ausbildung zum
Krankenpfleger absolviert, kritisierte mit deutlichen
Worten das CDU-Wahlprogramm. Darin stehe, dass sich
niemand um die Pflege sorgen müsse, so der junge Mann.
Aber das stimme nicht. Die Würde der Menschen in
Pflegeheimen und Krankenhäusern werde "tausendfach
verletzt". Die Pfleger seien überlastet und für zu
viele Bewohner beziehungsweise Patienten zuständig. Er
forderte von der Politik, durch öffentliche Kampagnen
für Pflegeberufe zu werben: "Wenn's keiner macht, dann
wird's brenzlig."

Merkel reagierte noch in der Sendung auf die Vorwürfe
des Azubis. "Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass zum
Schluss alles zu bester Zufriedenheit ist, aber es wird
mehr Standard da reinkommen", so die Kanzlerin
wörtlich, "ich hoffe, dass es in zwei Jahren besser
ist."