News

Mit achtsamen Berührungen Wohlbefinden vermitteln

Achtsame Berührungen sind sowohl für sterbende Menschen als auch für den, der die Berührung ausführt, besonders tröstlich. Wie Pflegende die sensible Begleitung am Lebensende fördern und allen Beteiligten guttun, zeigt ein Projekt.

- Berührung in achtsamer Haltung ist ein Prozess von Annäherung, Kontakt und Verabschiedung.Foto: Werner Krüper

Das Konzept Achtsame Berührung ist aus den Erfahrungen in der Hospizarbeit entwickelt worden. Zur Förderung von Fürsorge für sich und andere durch Berührungen gibt es aus der Craniosacral-Therapie und Osteopathie positive Erfahrungen. Mitarbeitende einer Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Ostwestfalen-Lippe (OWL) haben unter professioneller Anleitung von Altenpflege-Autorin Marie Wortberg Unterstützung und Anleitung zur Achtsamen Berührung erhalten. Oasentage, Zusammenarbeitsstunden sowie eine Fürsorgefrau – eine Mitarbeiterin im Haus mit zusätzlichem Stundenbudget – haben dafür gesorgt, dass die Mitarbeiter das Berühren selbst erfahren und sorgsam einüben konnten, um es in der Praxis zu etablieren.

Sterbende achtsam begleiten

Wortberg vermittelt Pflegenden, wie jede Berührung in Achtsamkeit entspannend wirkt, und ermutig diejenigen, die einen sterbenden Menschen umsorgen, zu vertrauensvollem, aufmerksamem Körperkontakt an den Händen, am Arm oder am Kopf. "Dies ist tröstlich für beide, gerade wenn es nicht mehr um Worte gehen kann", weiß die Diplom-Psychologin und Craniosacral-Therapeutin aus Bielefeld. Die Magie liege in der Aufmerksamkeit für das Hier und Jetzt.

Auch Angehörige, Betreuungsassistenten und ehrenamtliche Hospizbegleiter können durch stilles Dabeisein und Berühren hilfreich wirken, erläutert Wortberg in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Altenpflege. Wenn jemand Sorge hat, ob für diesen Menschen in der letzten Lebensphase Berührung passend sei, so hilft ihrer Erfahrung nach vergewisserndes Nachfragen und Hinspüren. "Das Üben und der Erfahrungsaustausch in Fortbildungen machen sicherer im Kontakt und darin, eigene Grenzen zu reflektieren und den anderen wahrzunehmen", weiß Wortberg.

Tipps zum Weiterlesen: Palliative Care in der Altenpflege. Orientierung für die Praxis.

Altenpflege Dossier 02 Palliative Care