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“Mit Eliten pflegen” findet Befürworter und Skeptiker

Die Robert Bosch Stiftung hat unter dem Titel
"Mit Eliten pflegen" ein Manifest
zum Thema Pflege vorgestellt. Darin enthalten sind eine
Reihe von Forderungen, "wie die Zusammenarbeit von
Pflegefachpersonen mit unterschiedlichen Ausbildungen
im Team besser gelingen und die Pflege durch neue
Karrieremöglichkeiten attraktiver werden kann".

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Eine 40-köpfige Expertengruppe aus Pflegepraktikern,
Pflegewissenschaftlern und Ärzten hat das Manifest in
einem Zeitraum von zwei Jahren erstellt. Die Autoren
plädieren unter anderem dafür, in Zukunft mehr
Hochschulabsolventen für die Pflegeberufe zu gewinnen.
Einer davon ist Franz Wagner, Präsident des Deutschen
Pflegerats (DPR). Seiner Ansicht nach benötige
Deutschland nicht nur mehr Fachpersonal in der
professionellen Pflege, sondern auch deutlich mehr
akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen in der
direkten Versorgung.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (verdi) ist
jedoch nicht davon überzeugt, dass eine Akademisierung
die Lösung zur Aufwertung der Pflegeberufe darstelle.
"Es stellt sich die Frage, welche besonderen Funktionen
und Tätigkeiten akademisierte Pflegekräfte konkret
ausüben sollen", sagte Sylvia Bühler, Leiterin des
verdi-Fachbereiches "Gesundheit, Soziale Dienste,
Wohlfahrt und Kirchen" und Mitglied des
Bundesvorstands, "bislang gibt es dazu keine
überzeugenden Antworten, auch nicht mit dem neuen
Pflegeberufegesetz." Das sei "kein verantwortungsvoller
Umgang mit jungen, engagierten Menschen".