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Mit Schulfach “Pflege” gegen den Fachkräftemangel

In Sachsen-Anhalt setzt ein bundesweit einzigartiges
Projekt ein kleines Zeichen gegen den Pflegenotstand:
An der Integrierten Gesamtschule "Regine
Hildebrandt
" im Norden der Landeshauptstadt
Magdeburg werden seit ein paar Monaten Schüler der 9.
Klasse wöchentlich zwei Stunden lang im Wahlpflichtkurs
"Pflege" unterrichtet.

- Was macht eigentlich eine Altenpflegerin? Ein Praktikum in einem Pflegeheim ist fester Bestandteil des Kurses an der Gesamtschule in Magdeburg.Foto: Krüper

Entstanden ist das Angebot, das in Kooperation mit dem
Institut für Weiterbildung in der Kranken- und
Altenpflege (IWK) durchgeführt wird, auf
Initiative des sachsen-anhaltinischen Landesverbandes
der Volkssolidarität. Statt einer
zweiten Fremdsprache können die Schüler Grundlagen der
Pflege lernen.

So wird ihnen, wie der "Deutschlandfunk" berichtet, im
Unterricht etwa beigebracht, wie man Verbände anlegt,
Puls misst oder den Blutdruck kontrolliert.
Unterrichtet werden die Schüler nicht von klassischen
Lehrkräften, sondern von Pflege-Profis, die auch aus
dem Alltag berichten können. Bestandteil des Kurses ist
zudem ein Praktikum, um den Alltag in
Pflegeeinrichtungen kennenzulernen.

Die Initiatoren hoffen, mit dem Wahlpflichtkurs
"Pflege" vielleicht die eine oder den anderen nach
Beendigung der Schule für eine berufliche Zukunft in
einem Pflegeberuf begeistern zu können. Allein in den
nächsten Jahren wird nach Schätzungen des Landessozialministeriums im
Bundesland Sachsen-Anhalt rund 40 Prozent mehr Personal
in der Pflege benötigt als heute.