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Müntefering: Längere Quarantäne für Ältere möglich

Für den BAGSO-Vorsitzenden Franz Müntefering wäre Entwarnung in der aktuellen Situation das falsche Zeichen

- Franz Müntefering: "Den auf Zeit eingefahrenen Weg weitergehen, bis die Maßnahmen greifen." Foto: Anna Alteheld

Der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), Franz Müntefering, hält es für möglich, dass ältere Menschen oder chronisch Kranke im Zuge der Corona-Krise länger in Quarantäne gehalten werden als andere Gruppen der Gesellschaft. "Wir haben es bisher in Deutschland geschafft, in einer extremen Ausnahmesituation mit vernünftiger und konsequenter Vorgehensweise vermeidbare Schäden zu vermeiden", sagte er dem "Redaktions-Netzwerk Deutschland". Die Folgen der Epidemie für Betroffene seien gleichwohl hart bis zur persönlichen Katastrophe.

Entwarnung wäre das falsche Zeichen, sagte Müntefering. "Wir müssen als Land den auf Zeit eingefahrenen Weg weitergehen, bis die Maßnahmen greifen." Der ehemalige Bundesarbeitsminister und Vizekanzler der SPD fügte hinzu: "Es kann zu einem späteren Zeitpunkt durchaus berechtigt sein, dass die Öffnung der Gesellschaft mit unterschiedlichem Tempo geschieht, zum einen, um Wirtschaft und Bildungswesen schnell wieder in Gang zu setzen und die wirtschaftlichen Folgen der Krise zu minimieren, aber auch um den Schutz verletzlicher Gruppen bestmöglich zu gewährleisten." Gefragt seien "differenzierte Lösungen". (epd)