News

Nach Pflegeheim-Skandal in Augsburg: Offensive für mehr Schutz von Bewohnern

Um die Menschen in den Pflegeheimen besser zu schützen und Missständen vorzubeugen, hat der Bayerische Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek (CSU) einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt.

klaus-holetschek_STMGP
Foto: STMGP Klaus Holetschek: "Vorfälle wie in Augsburg müssen mit aller Entschlossenheit aufgeklärt werden.“

Die Offensive ist eine Reaktion auf die Vorfälle in einem Augsburger Pflegeheim, das für negative Schlagzeilen gesorgt hatte, nachdem der Medizinische Dienst dort eine eklatante Unterversorgung der Bewohnerinnen und Bewohner festgestellt hatte. Das Heim wurde geräumt, die Bewohnerinnen und Bewohner verlegt. Kein Einzelfall. Im Mai des vergangenen Jahres wurde über katastrophale Zustände in einem anderen Pflegeheim des Betreibers berichtet, das Heim wurde daraufhin abgewickelt.

Passend dazu: Experte fordert mehr Schutz vor Gewalt in der Pflege

„Die Menschen in Bayern müssen darauf vertrauen können, dass die Pflege und Betreuung in allen bayerischen Pflegeheimen gut und angemessen gewährleistet wird“, so Holetschek. Sein Fünf-Punkte-Plan sieht eine „Pflege-SOS-Anlaufstelle“ bei Missständen vor, ein Expertengespräch, ein Gutachten als Handreichung zur Verbesserung der Strukturen, eine stärkere Einbindung der „Task-Force Infektiologie – Steuerungsstelle Pflege beim LGL“ sowie schnelle Sofortmaßnahmen bei Mängeln.

Besseres Beschwerdemanagement in Aussicht

Holetschek wolle sicherstellen, dass sowohl Pflegebedürftige als auch Angehörige und Pflegende mögliche Beschwerden rasch und – wenn gewünscht – auch anonym vortragen könnten. „Deshalb werden wir im Laufe des März eine bayernweit gültige Telefonnummer und Kontaktstelle unter dem Motto ‚Pflege SOS‘ beim Landesamt für Pflege einrichten“, so der Minister. Außerdem sei ein Expertengespräch zur Verbesserung des Schutzes der Bewohnerinnen und Bewohner angesetzt, das noch in diesem Frühjahr stattfinden soll. Neben Vertreterinnen und Vertretern der Pflegebedürftigen sollen auch die Prüfinstanzen und weitere, etwa die Vereinigung der Pflegenden in Bayern, daran teilnehmen.