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Neue Studie: Altenpflegende gestresst und zufrieden zugleich
Trotz Zeitdrucks, hoher physischer Anforderungen und
ständiger Rollenkonflikte zeichnet sich die Arbeit von
Altenpflegekräften durch eine hohe erlebte
Bedeutsamkeit, Abwechslung, kollegiale Unterstützung
und viele positive Kontakte zu Heimbewohnern aus. Das
hat jetzt eine Studie der Katholischen Universität Eichstätt
ergeben.

Im Rahmen der Studie – durchgeführt von der Professur Psychologische Diagnostik und
Interventionspsychologie und dem Lehrstuhl für Sozialpädagogik der
Uni und in Auftrag gegeben vom Caritasverband für die Diözese Eichstätt –
beantworteten 80 Pflegende (etwa jeweils zur Hälfte
Fach- und Hilfskräfte) von Juli 2017 bis Mai 2018
anonymisiert insgesamt 740 Situationsfragebögen per
Smartphone. Dabei ging es zum Beispiel darum, ob und in
welchem Ausmaß sie in den vergangenen zwei Stunden
unter Zeitdruck standen, die Arbeit sie emotional
forderte oder sie diese als bedeutsam erlebten.
Knapp 60 Prozent der Befragungszeitpunkte waren durch
starkes "Multitasking" geprägt: also dadurch, dass die
Mitarbeitenden auf viele Dinge gleichzeitig achten
mussten. In fast der Hälfte aller Situationen gaben die
Befragten zudem an, unter starkem Zeitdruck zu stehen,
eine körperlich anstrengende Arbeit zu verrichten sowie
sich nicht so um die Heimbewohner kümmern zu können,
wie sie es selbst für richtig halten.
Insgesamt gaben die Teilnehmenden in der Studie aber
"ein positives situatives Befinden am Arbeitsplatz" an.
Die Pflegekräfte teilten zwar in knapp 30 Prozent der
Situationen ein hohes Ausmaß an Stress mit, fühlten
sich nach ihren Angaben aber bei ihrer Tätigkeit
grundsätzlich wohl und legten ein hohes
Arbeitsengagement an den Tag. Zudem ergab die Studie,
dass die befragten Pflegekräfte "eine sehr positive
Einstellung zu ihrem Beruf" aufwiesen.
Allerdings gaben fast 70 Prozent der befragten
Pflegekräfte an, "ein Ungleichgewicht zwischen den sehr
hohen Anstrengungen dieses Berufs im Vergleich zu den
materiellen Belohnungen" zu verspüren.
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