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Neuer Expertenstandard fordert grundlegendes Umdenken
Pflegeeinrichtungen, aber auch Aufsicht- und Kontrollbehörden sollten sich von einer auf Sauberkeit, Ordnung und Kontrolle geprägten Pflegekultur lösen. Das fordert der gerontopsychiatrische Fachdozent Tobias Münzenhofer angesichts des neuen Expertenstandards "Beziehungsgestaltung in der Pflege von Demenz".

"Die Umsetzung des Expertenstandards erfordert einen grundlegenden Kulturwandel", betont Münzenhofer in der August-Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege. Ziel sei es, eine person-zentrierte Haltung zu etablieren, die eine Beziehungsgestaltung zum Menschen mit Demenz fördere. "Ein Pflegemanagement, das lediglich auf Funktionalität, Risikomanagement und Haftungsvermeidung ausgerichtet ist, gefährdet das Person-Sein der Betroffenen und reduziert sie zu sicher versorgten Objekten." Diesem Anspruch entgegenzutreten, sei "durchaus auch eine politisch-gesellschaftliche Aufgabe".
Münzenhofer sieht die Umsetzung des neuen Expertenstandards als klare Führungsaufgabe: "Dazu gehört im ersten Schritt die tiefe Überzeugung und der Wille, einen Kulturwandel in den Einrichtungen gemeinsam zu gestalten." Ein solcher Prozess dauere mehrere Jahre und müsse durch Schulungen und Anleitungen vor Ort kontinuierlich begleitet werden.
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