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Neuer Kompromissvorschlag in der Generalistik-Debatte

Ist die Reform der Pflegeberufe noch zu retten? Um zwischen einhelligen Befürwortern der Generalistik und beinharten Gegnern der Idee zu vermitteln, macht eine Bundestagsabgeordnete der SPD nun einen Kompromissvorschlag.

- Fordert einen Zehn-Jahre-Puffer für die Generalistik: Bettina Müller, Bundestagsabgeordnete der SPD aus dem Main-Kinzig-Kreis (Hessen).Foto: Bettina Müller

Dieser Vorschlag der hessischen Parlamentarierin Bettina Müller sieht vor, die Reform der Pflegeberufe in der vorliegenden Form zu verabschieden, doch die bestehenden Berufsgesetze noch zehn Jahre beizubehalten. Das berichtete jetzt die "Ärzte Zeitung". Die Träger der Ausbildung könnten sich in dieser Zeit also für den generalistischen Weg oder für die bisherige Variante einer Einzelausbildung entscheiden. Nach zehn Jahren könnte dann auf der Basis der gesammelten Erfahrungen neu über die Reform der Pflegeberufe beraten werden. "Damit sollten beide Seiten leben können", so Müller.

Die Idee der SPD-Abgeordneten aus dem Main-Kinzig-Kreis soll laut "Ärzte Zeitung" zumindest bei den CDU-internen Kritikern der generalistischen Ausbildung auf "vorsichtige Zustimmung" gestoßen sein. Erwin Rüddel, pflegepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Wortführer der Generalistik-Skeptiker, plädiert schon seit längerem für eine zweijährige gemeinsame Ausbildung und ein Jahr Spezialisierung anstatt der geplanten dreijährigen gemeinsamen Ausbildung (wir berichteten unter: "CDU-Fraktion: Zweifel an Generalistik"). Diese wiederum befürworten innerhalb des Deutschen Bundestags die SPD-Fraktion oder außerhalb des Parlaments Lobbyverbände wie der Deutsche Pflegerat (DPR).