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NRW: Lehrkräftemangel an Schulen erhitzt die Gemüter
In Nordrhein-Westfalen (NRW) dürfen, weil der Fachkräftemangel inzwischen auch bei Pflegepädagogen angekommen ist, jetzt auch Lehrkräfte zum Einsatz kommen, die nur einen Bachelorabschluss haben. Über Sinn und Zweck dieser Maßnahme gehen die Meinungen auseinander – auch in der "Pro & Contra"-Rubrik in der aktuellen Altenpflege-Ausgabe.

Ohne genügend Lehrkräfte sei die Altenpflege-Ausbildung mehr als gefährdet, heißt es aus Nordrhein-Westfalen. "Pflegeschulen können deshalb aktuell und im Übergangszeitraum der neuen generalistischen Pflegeausbildung auch Lehrkräfte mit einem Bachelorabschluss einstellen", sagt NRW-Sozial- und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU),"damit unterstützen wir die Pflegeschulen bei der kurzfristigen Gewinnung von Lehrkräften." Kritik an dieser Lösung könne er nicht nachvollziehen: "Am Ende kann ich es erkrankten und pflegebedürftigen Bürgerinnen und Bürgern nicht erklären, dass sie nun adäquat versorgt werden können, nur weil Lehrer und Lehrerinnen für die Ausbildung fehlen."
Thomas Kutschke, Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen des Bundesverbandes Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS), ist gänzlich anderer Ansicht: "Lehrende mit Bachelor-Abschluss können keine vollwertigen Lehrkräfte ersetzen, da sie die benötigten Kompetenzen zum Unterrichten und zur Kursführung erst im Masterstudium erwerben." Der Schritt, den NRW nun erlaube, diene nicht der Stärkung, sondern der Deprofessionalisierung der Pflegebildung: "Das senkt die Ausbildungsqualität und trägt keineswegs zur Attraktivitätssteigerung bei."
Die kompletten Sellungnahmen von Laumann und Kutschke lesen Sie unter der Überschrift "Mit Bachelor-Titel unterrichten?" in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege.
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